So oft wird die Bim in Wien von Falschparkern blockiert

Eine deutlich teurere Jahreskarte, weniger Angebote für Senioren und eine Preiserhöhung für Studierende: Die Begeisterung für die angekündigten Teuerungen bei den Wiener Linien war bei den Öffinutzern enden wollend. Die Kritik daran, besonders explizit kommt diese von den Wiener Grünen, reißt seit Tagen nicht ab. Eine Preiserhöhung jedoch fand sogar Befürworter. Die Strafen für Falschparker, die Bim oder Bus blockieren, werden auf den Preis einer Jahreskarte, also 467 Euro zuzüglich der Kosten für Feuerwehr und Abschleppdienst erhöht, der KURIER berichtete.
Unter Hunderten Kommentaren unter dem Artikel auf Facebook finden sich zwar auch kritische Stimmen. Die Mehrheit schreibt allerdings Dinge wie „Richtig so“, „Zeit wirds“ oder „Das ist zu wenig. Hängt noch eine Null dran.“
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Wer schon einmal in einer blockierten Bim gesessen ist und nicht weitergekommen ist, weiß, wie nervig das ist. Und das kommt gar nicht so selten vor.
Ausweichen geht nicht
Im Jahr 2024 wurden die Öffis 1.528 Mal von Falschparkerinnen und Falschparkern blockiert, wie die Wiener Linien auf Anfrage erklären. Davon 939 Mal die Straßenbahn, die im Gegensatz zum Bus nicht einfach ausweichen kann.
Selbst nach der Entfernung des falschparkenden Fahrzeugs würde es sehr oft sehr lange dauern, bis die Intervalle wieder eingehalten werden können.
Allerdings konnte die Zahl der Falschparker über die Jahre reduziert werden: 2010 wurden noch 3.600 Öffi-Verparker gezählt, 2020 waren es 1.649. In den vergangenen Jahren habe sich die Zahl bei rund 1.500 eingependelt. Das Ziel sei aber, diese weiter drastisch zu senken.
Dabei setzt man nicht nur auf höhere Strafen. Die Wiener Linien arbeiten nach eigener Angabe seit Jahren eng mit den Bezirken zusammen, um Hotspots zu reduzieren. Durch Umbaumaßnahmen wie der Verbreiterung und Begrünung von Gehsteigen könne man diese entschärfen. Als Beispiel wird die Camillo-Sitte-Gasse in Rudolfsheim-Fünfhaus genannt, in der erst diesen Sommer der Haltestellen-Bereich umgestaltet wurde.
Verbesserungen in Währing
Maßnahmen in Währing würden die Wirksamkeit zeigen: 2020 gab es im 18. Bezirk, in dem es besonders oft zu Verparkungen kam, noch 363 falsch abgestellte Autos, im Jahr 2024 wurden nur noch 210 Vorfälle verzeichnet – also ein Rückgang von über 40 Prozent.
Ein anderes Zahlenspiel: Während in einem Auto durchschnittlich 1,14 Personen sitzen, kann eine Straßenbahn über 200 Personen transportieren. Würden diese in Pkw wechseln, wären 176 zusätzliche Autos auf der Straße.A. Preusser
Kommentare