Bilanz für 2023: Zweitbestes Jahr für Tourismus in Wien
"We are back“. Mit der Anspielung auf den Arnold- Schwarzenegger-Sager – und dem Verweis auf die Veranstaltung im Vorjahr – präsentierte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Mittwoch Wiens Tourismusergebnisse von 2023.
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Der Städtetourismus sei wieder angekommen, weshalb die Anspielung sogar noch aktueller sei als im Jahr davor: „Wiens Städtetourismus hat es 2023 geschafft, die Folgen der Pandemie vollständig abzuschütteln“, so Hanke. Vergleicht man aktuelle Daten aus dem Vorjahr mit jenen aus 2019 zeigt sich: Wiens Tourismus kann tatsächlich an das Vorkrisenniveau anknüpfen – und dieses teilweise sogar übertreffen.
Trotz Teuerung verzeichnete die Stadt mehr als sieben Millionen Ankünfte und 17.261.000 Gästenächtigungen. Die Wien-Nächtigungen liegen nur knapp, nämlich zwei Prozent, unter dem Bestwert des Jahres 2019. Wien erzielte 2023 somit das zweitbeste Nächtigungsergebnis aller Zeiten.
Die "Nächtigunsmilliarde" wurde geknackt
Eine positive Bilanz zieht Hanke auch beim Nächtigungsumsatz: Zwischen Jänner und November 2023 überschritten die Umsätze eine Milliarde Euro. Das bedeutet nicht nur ein Plus von rund 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, sondern auch ein Plus von rund 20 Prozent gegenüber dem Vergleichswert von 2019 für denselben Zeitraum. Auch inflationsbereinigt liege der Nächtigungsumsatz über dem bisherigen Spitzenwert.
Der Dezember war mit 1.795.000 Nächtigungen der aufkommensstärkste Monat des vergangenen Jahres. Auch hier wurden die Werte von 2019 übertroffen – ebenso in den Monaten Juli und September.
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Die Zimmerauslastung lag im Dezember außerdem bei 83 Prozent. Acht von 10 der Personen, die in Wien übernachteten, stammten aus dem Ausland (82 Prozent): „Wiens Tourismus ist wieder so international wie vor der Pandemie“, zeigt sich Tourismusdirektor Norbert Kettner erfreut.
Wer Wien besucht
Am häufigsten schlafen Deutsche in Wien, gefolgt von Österreichern und US-Amerikanern. Bei letzteren konnte mit über einer Million Nächtigungen das bisher beste Ergebnis erzielt werden.
Besuche aus China und Japan sind hingegen noch ausbaufähig: Beide lagen auch 2023 unter dem Ergebnis von 2019. Weniger Direktflüge und die Herausforderungen der Reisebranche seien laut Kettner Gründe dafür.
Entgegensteuern möchte der WienTourismus mit gezieltem Marketing: Vor allem chinesische Luxusreisende wolle man in Zukunft ansprechen, sagt Kettner.
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Die Ansprüche der internationalen Gästen hätten sich zudem verändert: Statt traditionellem Sightseeing würden Touristen vermehrt das „echte“ Wiener Leben kennenlernen wollen. Passend zum Trend würde man sich auf gesellschaftliche und kulturelle Themen oder etwa die Grätzl stützen.
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