"Toter Winkel": Wie Unfälle verhindert werden können
Warum wird über Abbiegeassistenten diskutiert?
Nachdem ein Neunjähriger vor zwei Wochen von einem abbiegenden Lkw erfasst und tödlich verletzt wurde, starteten besorgte Eltern eine Petition für die Einführung von verpflichtenden Abbiegeassistenten für Lkw. Binnen weniger als zwei Wochen sammelte die Aktion knapp 40.000 Unterschriften. Auch die Wirtschaftskammer, der ÖAMTC, der Verkehrsclub Österreich, die Radlobby und dir TU Wien unterstützen die Forderung.
Wie funktionieren die Systeme?
Assistenzsysteme helfen mittels Kameras den sogenannten „Toten Winkel“ zu umgehen. Sie zeigen dem Lkw-Fahrer Bereiche, die durch die Beschaffenheit und die hohe Sitzposition des Lenkers sonst nicht gesehen werden könnten.
Die Gefahren des toten Winkels
Wie reagiert Verkehrsminister Hofer?
Verkehrsminister Norbert Hofer reagierte auf die immer lauter werdenden Forderungen und äußerte sich am Montag. Er wolle in einer Woche zu einem Lkw-Sicherheitsgipfel laden. „Die EU plant die verpflichtende Ausrüstung neuer Lkw mit diesem Assistenz-System erst im Jahr 2024. Ich möchte gemeinsam mit den Experten, Interessensvertretungen, Technikern und Politikern hier den Status quo diskutieren und zu konkreten Lösungen kommen, um Österreich als Vorreiter-Land zu positionieren", kündigte Hofer an.
Man müsse aber genau überlegen, welche generelle Lösung kommen soll: „Der Sachverhalt muss gelöst werden und Nachrüsten ist wichtig. Man muss aber auch die Blickfeldforschung miteinbeziehen. Wenn es Kameras geben soll, ist die Frage auch, wo dann das Display im Lkw platziert ist“, sagt Experte Pfleger.
Was kosten die Systeme?
Die Systeme können sehr kostspielig sein, sind aber in neueren Modellen meist schon von vorne herein installiert. Diskutiert werden muss, wie ältere Lkw-Modelle nachgerüstet werden können. Laut ÖAMTC könnten schon zusätzliche Spiegel oder die richtige Einstellung der vorhandenen Spiegel einen großen Teil zur Sicherheit beitragen, wie ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold sagt: „Allein im vergangenen Jahr haben über 11.500 Berufskraftfahrer ein Training bei der ÖAMTC Fahrtechnik absolviert. Die Erfahrung daraus zeigt uns, dass bereits die richtige Einstellung der Spiegel zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen kann.“
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