Tierhandel: Stadt Wien zieht Strafen zurück

600 Euro Strafe sollten mehrere Tierschutzvereine zahlen. Jetzt machte die Stadt einen Rückzieher
Vier Vereine bekamen Anzeigen, weil sie Tiere im Internet vermittelten.

Der Gedanke war klar: Illegale Welpenhändler und Kofferraum-Verkäufer sollten durch das neue Tierschutzgesetz gestoppt werden. Die Realität sieht allerdings anders aus: Die ersten Strafen haben in der Vorwoche kleine Tierschutzvereine bekommen. Dafür, dass sie Tiere im Internet vermitteln, sollten sie nun rund 600 Euro zahlen. Ausgesprochen wurden die Strafen allesamt von der Stadt Wien – Tierschutz ist Ländersache. Und die ruderte Montagmittag mit einer Aussendung zurück: Die Strafen werden ausgesetzt.

Vier Anzeigen gibt es aktuell. Davon betroffen ist auch Animal Hope Nitra. "Und dazu gibt es den Vermerk, dass der Erlagschein erst geschickt wird, wenn das Ganze rechtskräftig ist. Anscheinend rechnet man damit, dass wir Einspruch erheben", schüttelt Obfrau Anna Luckmann den Kopf.

Mit ihrem Verein rettet sie Hunde aus slowakischen Tötungsstationen. Einige werden in Nitra untergebracht, andere landen auf (Übergangs-)Pflegeplätzen in Österreich. Letztere hätte Luckmann nun nicht mehr an einen fixen Platz vermitteln dürfen.

Auch beim Ministerium konnte man die Handhabe der Stadt Wien nicht nachvollziehen – denn es gilt ohnehin eine Übergangsfrist bis 1. Juli 2018.

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