Teilsperre des 18-er: Nur halbe Lösung für das Stadionbad
 
            
            Groß war der Ärger bei Badegästen des Stadionbades, als bekannt wurde, dass dieses so stark frequentierte Bad wegen der Bauarbeiten zur Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 zur U2-Station Stadion nicht mehr ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden sein wird.
Denn auch die Buslinie 77A sollte nicht mehr über die Meiereistraße geführt werden. Und somit wäre das (gemessen an der Wasserfläche) größte Freibad Österreichs im bevorstehenden Sommer öffentlich nicht erreichbar.
Teilerfolg nach KURIER-Bericht
Nach Pfingsten haben die Bauarbeiten begonnen, der KURIER-Bericht über den Ärger der Badegäste und der Badbetreiberin (letztlich auch die Stadt Wien), was zu einem Einlenken der Wiener Linien und des Baustellen-Projektmanagements geführt hat. Zumindest zu einem kleinen. Wie nun bekannt gegeben wurde, sei es "mit großer Kraftanstrengung aller Projektbeteiligten gelungen, aktuelle Bauphasen anzupassen und im Sinne der Erholungssuchenden zu optimieren".
 
            
            
            Die Route des 77A
Heißt konkret: Die Buslinie 77A wird zumindest heuer ab 28. Juni während der Sommerferien Richtung Rennweg noch über die Meiereistraße und Stadionallee fahren: "Fahrgäste können außerdem mit dem 77A vom Stadionbad kommend bei der Schlachthausgasse auf die U3 umsteigen."
Die Buslinie hält während der Sommerferien in Fahrtrichtung Rennweg die Haltestellen Marathonweg, U2 Stadion, Stadionbad und Klaschkaweg ein – die Haltestellen Ernst-Happel-Stadion sowie Pierre-de-Coubertin-Platz können aufgrund der Bauarbeiten nicht angefahren werden.
Ab 1. September 2025 wird die Linie 77A wieder in beiden Fahrtrichtungen über die A23 umgeleitet. Die direkte Bus-Anbindung der Hauptallee/Meiereistraße sei dann aufgrund der Bauarbeiten nicht mehr möglich, die Wiener Linien verweisen auf Alternativen: "Der Prater und das Stadionbad bleiben weiterhin über die U2-Station Stadion öffentlich angebunden." Von dort ist es fast ein ganzer Kilometer ins Bad.
Nur die halbe Miete
Letztlich nur ein Teilerfolg, denn für Badegäste ist das nur die halbe Miete. "Das bringt mir dann nix, denn gerade der Heimweg bei der Hitze ist nicht zu schaffen", sagt Kornelia Kaiser (79). Sie war eine der Kritikerinnen und hat die Problematik gegenüber dem KURIER aufgezeigt.
Sie wolle "abwarten und mir das alles einmal ansehen", sagt sie jetzt. Seitens der Wiener Linien heißt es, man verstehe den Ärger der Badegäste, könne aber im Zuge dieser großen Infrastrukturprojekte keine andere Lösung anbieten.
"Der Bus kann nur in eine Richtung fahren, weil auf der anderen Seite die Straße aufgerissen ist", erklärt eine Sprecherin der Wiener Linien auf Nachfrage. Deshalb wird der 77A vom dritten Bezirk Richtung zweiten Bezirk weiterhin zwischen Ludwig-Koeßler-Platz und Donaumarina über die A23 umgeleitet. Hier ist er laut Fahrplan 12 Minuten unterwegs.
Eine ganze Einbahn-Runde des 77A dauert etwa eine Stunde, laut Wiener Linien werde diese Runde aber wegen der Anbindungen an die U-Bahnen nicht in dieser Form genutzt. Badegäste, die von etwa mit dem 77A von der Station Lusthaus in etwa zehn Minuten im Stadionbad sind, brauchen von dort mit dem 77A, wenn alles gut läuft, über 45 Minuten zurück.
Was für Kaiser als Alternative bleibt: Ein Fußmarsch von fast einem Kilometer, den sie bei der Sommerhitze nicht schafft. Gerade dann, wenn sie die Abkühlung im Bad am dringendsten brauchen würde. Die Runde mit dem 77A über die Tangente samt Umstieg bringe ihr nichts, bleiben ihr Ärger und ihre Enttäuschung groß.
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