Südosttangente: Hauptfahrbahn ist nach drei Jahren baustellenfrei
Die Hauptfahrbahn der Hochstraße St. Marx auf der Wiener Südosttangente A23 ist nach fast drei Jahren durchgehender Bauzeit nun wieder baustellenfrei. Bei der offiziellen Verkehrsfreigabe am Dienstag war von den Veränderungen aufgrund des dichten Nebels allerdings kaum etwas zu sehen. Hinter dem Nebel aber liegen knapp drei Kilometer Hauptfahrbahn, die mit Investitionen in Höhe von 175 Millionen Euro modernisiert wurden.
Mehr Fahrzeuge als geplant
Die A23 wurde großteils in den 1970er-Jahren erbaut. Geplant und gebaut wurde sie für etwa 45.000 Fahrzeuge pro Tag. Derzeit werden auf der Hochstraße St. Marx aber täglich fast 200.000 Fahrzeuge gezählt – also knapp fünfmal so viele wie ursprünglich geplant
Sanierung
Innerhalb der letzten drei Jahre wurden rund drei Kilometer Fahrbahn, 32 Brücken, zehn Auf- und Abfahrten und zwei Anschlussstellen saniert. Neue Lärmschutzwände und LED-Beleuchtung wurden installiert
Daneben wurden 32 Brücken, zehn Auf- und Abfahrten sowie die zwei Anschlussstellen St. Marx und Gürtel saniert, sagt Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl bei der Pressekonferenz. Ein neuer, bis zu 5,5 Meter hoher Lärmschutz für 15.000 Anrainer und ein erneuertes Beleuchtungskonzept mit insgesamt 400 LED-Lampen sind außerdem dazugekommen.
Ganz so reibungslos wie das im Nachhinein klingt, sind die Bauarbeiten aber nicht verlaufen: „Kurz nach Baubeginn im März 2020 haben wir aufgrund des Coronavirus die Bautätigkeiten für einige Wochen herunterfahren müssen“, sagt Hufnagl. Trotz der Einschränkungen sei es aber gelungen, die Arbeiten innerhalb des vorgeschriebenen Zeitraums abzuschließen, heißt es.
Ohne Bagger und Meißel
Ein besonderer Meilenstein während dieser fast dreijährigen Bauzeit sei der Aushub einer gesamten Autobahnbrücke im Sommer 2021 gewesen, sagt Hufnagl. Ein Stück der „gesperrten Ausfahrt Simmering“ befand sich auf einer Brücke, die über die A23 führte. Da die darunter verlaufende Hochstraße aber nicht für die 550 Tonnen schwere Brücke konzipiert war, habe die Brücke abgetragen werden müssen. „Ein herkömmlicher Abbruch mit Bagger und Meißel sei nicht möglich gewesen“, sagt Hufnagl. Das 43 Meter lange Betonteil musste deshalb in einem Stück weggehoben werden, wofür die Asfinag einen der größten Raupenkräne Europas einsetzte.
Zwei mehrstündige Totalsperren der Autobahn seien dafür notwendig gewesen. Generell seien die Bauarbeiten aber unter laufendem Verkehr mit drei Fahrspuren pro Richtung vor sich gegangen, sagt Hufnagl. „Mehr als 20-mal wurde dafür die Spurführung verändert“.
Damit ist es nun aber vorbei – auch wenn die Arbeiten noch bis Ende März laufen. „Die finden aber abseits der Fahrbahn statt und werden den Verkehr nicht behindern“, sagt Projektleiter Thomas Kozakow. Eine dieser Baustellen befindet sich dort, wo bisher die „gesperrte Ausfahrt Simmering“ war. Hier soll ab Mitte des nächsten Jahres ein Park entstehen, sagt Kozakow. Gebaut werde der von der Stadt Wien. Die Asfinag werde dafür den Grundstein legen.
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