Sturmwarnung: Xaver bringt Orkanböen bis 160 km/h

Ein Tief mit Orkanböen durchkreuzt die Wochenend-Ausflugspläne

Zugegeben, mit Höchstwerten von bis zu 20 Grad lässt Sturmtief Xaver endlich die ersten Frühlingsgefühle aufleben und macht sich so bei vielen sympathisch. Durch den dafür verantwortlichen Föhn werden aber Pläne für Ausflüge vom Winde verweht. In ganz Österreich kann es am Samstag zu Orkanböen mit bis zu 160 km/h Windgeschwindigkeit kommen – und zwar nicht nur auf den Bergen. Meteorologen warnten bereits am Freitag vor Sturm in Innsbruck – und auch die Wiener werden im Laufe des Samstags mit Sturmspitzen um die 80 km/h rechnen müssen.

Föhn bis nach Wien

Dass Südföhn bis in die Bundeshauptstadt vordringt, ist übrigens ein seltenes Phänomen: Meist wird er nämlich vom Bergland im südlichen Niederösterreich aufgehalten. Wer das herrliche Wetter dort auf den Gipfeln verbringen will, sollte sich aber lieber ein anderes Ausflugsziel suchen, wie Ubimet-Meteorologe Josef Lukas erklärt: "Gefährlich werden kann es morgen auf jeden Fall auf dem Schneeberg oder der Rax. Dort werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h erwartet. Auch im südlichen Mostviertel und im Wechselgebiet muss man bei Bergtouren extrem vorsichtig sein."

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In den Skigebieten ist mit Ausfällen bei den Liften zu rechnen. Am Hirschenkogel am Semmering soll das geplante Open-Air-Event mit Star-DJs und Flutlicht-Rodeln und Skifahren aber trotzdem stattfinden: "Wir hoffen, dass das Wetter es zulässt. Es kann aber immer wieder zu Pausen kommen, weil bei Böen mit zu hohen Windgeschwindigkeiten die Gondel anhalten muss", sagt Bettina Wülfrath von den Bergbahnen Semmering.

Sand trübt die Sonne

Mit dem Sturm bringt Xaver auch Sand aus Nordafrika zu uns. "Das merkt man dann daran, dass es trotz Sonnenschein diesig sein wird. Die Mengen an Sand reichen aber im Osten voraussichtlich nicht aus, um sie auch am Boden – also etwa an Fensterscheiben oder Autos – zu sehen", erklärt Meteorologe Lukas.

Vor Gefahren durch den prognostizierten Föhnsturm mit Orkanböen bis zu 160 km/h auf den Bergen und gefährlichen Windspitzen bis zu 120 km/h in den Tälern haben am Freitag Experten in Tirol gewarnt. Die Landeswarnzentrale riet vor Aufenthalt und Aktivitäten im Wald ab. Zudem sei erhöhte Vorsicht im Hochgebirge geboten.

"Der Aufenthalt in Wäldern bei einem solchen Sturm kann lebensgefährlich sein", so Stefan Thaler von der Landeswarnzentrale: "Beim Befahren und Betreten der Wälder besteht Gefahr durch herabfallende Äste und umstürzende Bäume. Und auch im Hochgebirge lauert aufgrund von orkanartigen Windgeschwindigkeiten große Gefahr". Generell sei der morgige Samstag "für sämtliche Aktivitäten im Gebirge" nicht geeignet.

Besonders betroffen werden die Föhntäler wie das Wipptal, das Oberinntal, das Zillertal sowie der Raum Innsbruck und Umgebung sein. Aber auch andere Nord-Süd-gerichtete Täler könnten die Auswirkungen des Wettertiefs zu spüren bekommen, hieß es. Der Höhepunkt wurde für den morgigen Samstag erwartet.

Ab Freitagabend soll es stürmisch werden, spätestens in der zweiten Nachthälfte seien dann in den klassischen Föhntälern Böen von bis zu 120 km/h zu erwarten. Der Höhepunkt des Föhnsturms soll laut Experten am Samstag um die Mittagszeit (Kernzeit: 9.00 bis 15.00 Uhr) erreicht werden. "Bei solchen orkanartigen Böen ist durchaus von einem Sturm mit Schadenspotenzial zu sprechen", so Thaler. Auf den Bergen Nordtirols könnte es Spitzenwindgeschwindigkeiten von 130 bis 170 km/h geben.

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