Streit um Parkplätze am Küniglberg

Lorenz Lechner setzt sich für die Anliegen der Anrainer ein.
Das ORF-Zentrum wird ausgebaut. Die Anrainer befürchten eine Verschärfung der Situation.

Bis zu 1000 Mitarbeiter mehr sollen ab dem Jahr 2020 im ORF-Zentrum am Küniglberg arbeiten – doch wo sollen sie parken? Diese Frage beschäftigt derzeit Bezirkspolitiker sowie Anrainer: "Wenn der ORF seinen Standort erweitert, soll er auf seinem Grund ausreichend Parkplätze schaffen", sagt Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP). Der ORF kontert, die öffentliche Anbindung werde deutlich verbessert.

"Schon jetzt ist es schwierig, einen Parkplatz zu finden", schildert etwa Lorenz Lechner, der seit rund 15 Jahren am Küniglberg wohnt. Er zeigt Fotos auf seinem Handy, die demonstrieren, dass in der Elisabethallee zuweilen schon in zweiter Spur geparkt wurde. "Daher habe ich eine Petition gestartet, die bereits weit mehr als 100 Menschen unterschrieben haben."

"Grünes Dogma"

"Der Bau einer Garage wäre problemlos möglich", sagt FPÖ-Bezirksobmann Günter Kasal. "Es ist aber Grünes Dogma, dass eine Garage dazu motiviert, mit dem Auto zu fahren, anstatt die Öffis zu nehmen." Indes: "Der Küniglberg ist nun mal ein Berg. Da kann man nicht so einfach mit dem Rad in die Arbeit fahren." Auch Bezirkschefin Kobald hofft: "Technisch muss es doch möglich sein, dass genügend Parkplätze errichtet werden."

Pius Strobl, Projektmanager für den Neubau des ORF-Zentrums, erklärt die Situation: "Wir haben 800 unterirdische Stellplätze. Dort können wir aber keine große Zahl an Parkplätzen zusätzlich errichten." Für die Variante, am Gelände eine weitere Garage zu errichten, fehle wiederum die entsprechende Flächenwidmung.

"Die einzige Chance, die wir haben, ist, den öffentlichen Verkehr attraktiver zu gestalten", ergänzt er. "Die Busse werden künftig in kürzeren Intervallen fahren, außerdem wird es eine zweite Haltestelle geben." Dass es dadurch, wie von den Anrainern befürchtet, zu einer Lärmbelästigung komme, dementiert er: "2020 werden wohl nur noch Elektrobusse unterwegs sein."

Auch Maßnahmen wie vergünstigte Jahreskarten und Stellplätze für E-Bikes sollen Mitarbeiter künftig motivieren, nicht das Auto zu nehmen. Strobl jedenfalls ist optimistisch: "Wir werden das schaffen. Immerhin müssen die Menschen ja zur Arbeit kommen können."

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