Streit in Wiener Schule: 14-Jähriger mit Messer verletzt
Ein Streit zwischen zwei Schülern ist nach dem Fußballspielen in der Umkleidekabine der Neuen Mittelschule in der Wiener Neubaugasse 42 am Mittwochvormittag eskaliert. Ein 16-jähriger Bursch soll dem 14-jährigen Kontrahenten ein Klappmesser mit einer etwa vier Zentimeter langen Klinge in den Oberschenkel und ins Gesäß gerammt haben. Die Schulärztin versorgte den Verletzten, der danach ins AKH kam. Der Verletzte war für die Sanitäter ansprechbar und ist laut Sprecher Andreas Huber nur leicht verletzt.
Betreuung
Am Nachmittag wurden der Beschuldigte wie das Opfer und zwei weitere Zeugen – sie sind allesamt Syrer – noch auf einer Inspektion von Polizisten einvernommen. Sie gaben an, zuerst im Umkleideraum Fußball gespielt zu haben. Dann habe der Tatverdächtige sein Klappmesser hergezeigt.
Dabei soll es zu einer Rangelei gekommen sein, bei der der Verdächtige zugestochen haben soll. Der Beschuldigte, er ist Asylberechtigter, wurde auf freiem Fuß angezeigt. Die Mitschüler wurden laut KURIER-Informationen nach dem Vorfall von Psychologen betreut.
Gewalt an Schulen
Im Mai sorgte ein ähnlicher Vorfall zwischen zwei Schülern vor einer polytechnischen Schule für Aufsehen, bei dem ein 16-Jähriger einem 14-Jährigen nach einem Streit einen Bauchstich versetzt hatte. Wegen Debatten über die Gewalt an Wiener Schulen hat der Stadtschulrat im Mai 2018 einen runden Tisch einberufen, um in Kooperation mit der Polizei die Grundlage für die Erfassung von Gewaltdelikten an Bildungseinrichtungen zu schaffen. Bis dahin wurden Zahlen zu Vorfällen an Schulen nicht extra erhoben: Laut Bundesministeriums hat es im Schuljahr 2017/18 insgesamt 857 Polizeieinsätze wegen Gewalttaten an Österreichs Schulen gegeben. In 847 Fällen wurde Anzeige erstattet, davon waren 511 wegen Handlungen gegen Leib und Leben.
In Wien gibt es mit 312 die meisten Anzeigen in Österreich, wenn es um Gewalt an Schulen geht, gefolgt von der Steiermark und OÖ.
- Mitarbeit: Linda Goldsteiner
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