Problematische Straßennamen: In der Gehörlosengasse

Problematische Straßennamen: In der Gehörlosengasse
Was ist falsch daran, „taubstumm“ zu sagen? Ist das Wort „Invalide“ noch zeitgemäß? Eine Recherche zu potenziell diskriminierenden Straßennamen in Wien

Straßennamen sind wie Denkmäler. Sie erinnern an Persönlichkeiten, die in der Stadt einmal wichtig waren. Aber nicht nur die Körper sind vergänglich, auch der Nachruhm.

Manche, denen einst Statuen gesetzt wurden, sind längst vergessen. Andere, wie den antisemitischen Wiener Bürgermeister Karl Lueger, möchten heute viele vom Sockel stürzen. Der nach Lueger benannte Abschnitt der Ringstraße wurde 2012 bereits in Universitätsring umbenannt.

Wie aber soll man mit Begriffen in Straßennamen umgehen, die man heute nicht mehr so verwenden würde? Zum Beispiel sind drei relativ prominente Wiener Straßen nach Behinderungen benannt: die Invalidenstraße im 3. Bezirk, die Taubstummengasse im 4. Bezirk und die Blindengasse im 8. Bezirk. Alle drei verweisen auf historische Pflegeeinrichtungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die für die damalige Zeit verdienstvoll oder sogar bahnbrechend waren. Aber geblieben sind davon nur die Straßennamen. Und die klingen heute etwas seltsam.

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