200-Seiten-Bericht über Wiener Wohnen wirbelt Staub auf
Mehr als 200 Seiten ist der Bericht des Stadtrechnungshofs zu Wiener Wohnen stark. Auf Ersuchen der Grünen wurde „Effizienz, Organisation und Sparsamkeit der Verwaltung von Wiener Gemeindewohnungen“ unter die Lupe genommen.
Im Bericht werden einige Kritikpunkte angebracht. So wird angeführt, dass es zwischen 2013 und 2023 insgesamt 170 Organisationsänderungen bei Wiener Wohnen gegeben habe. Diesen lag laut den Prüfern aber „kein gesamthaftes Organisationskonzept zugrunde“. Die zahlreichen Umstrukturierungen und damit verbundenen personellen Veränderungen seien der Entwicklung der Ablauforganisation nicht förderlich gewesen, heißt es weiter.
Im ursprünglichen Grobkonzept zur Umstrukturierung sei etwa eine Einführung eines Qualitätsmanagementsystems vorgesehen gewesen, was aber nie in die Tat umgesetzt wurde. Von den Grünen wurde auch der im Bericht vermerkte Anstieg der Beschäftigungszahlen kritisiert.
Da dieser „bei Wiener Wohnen selbst, in Tochtergesellschaften und in gänzlich ausgegliederten Bereichen“ stattgefunden hätte, sei es „zu Wildwuchs in großen Bereichen und zu mehr Intransparenz und Doppelgleisigkeiten statt zu mehr Effizienz gekommen“, sagt Kontrollsprecher David Ellensohn.
Wohnsprecher und Klubobmann Georg Prack ärgerte sich, dass Call-Center-Tätigkeiten an eine externe Arbeitsgemeinschaft vertraglich ausgelagert wurde: „Wer glaubt, wenn man bei Wiener Wohnen anruft, dass dann auch Mitarbeiter von Wiener Wohnen abheben, liegt leider falsch.“
Reformen gefordert
ÖVP-Landesgeschäftsführer und Wohnsprecher Lorenz Mayer fordert „klare Reformschritte“ ein, denn „aufgrund dieses Berichts darf nicht zur Tagesordnung übergegangen werden. Die Empfehlungen des Stadtrechnungshofes müssen schleunigst umgesetzt werden“. Die Bundes-FPÖ kündigte sogar parlamentarische Anfragen in der Causa an. „Eine wirksame Bundesaufsicht über Wiener Wohnen muss kommen“, sagt Nationalratsabgeordneter Michael Oberlechner. Der Rechnungshof weist klar nach: Dieser gigantische SPÖ-Futtertrog ist vollkommen außer Kontrolle geraten.“
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