Stadtpark & Co.: Wo die Wiener Schanigärten hin sollen

Schanigärten dürften früher öffnen als geschlossene Räume
Liste der vorgesehenen Standorte wurde an die Bezirke übermittelt. Zehn Gastro-Inseln im Stadtpark vorgesehen.

Der nächste Schritt hin zur Errichtung der - von der Stadt Gastroinseln getauften - öffentlichen Wiener Schanigärten ist getan. Die Stadt hat eine Liste von Plätzen erstellt, an denen diese Schanigärten, die nach der Corona-Teilöffnung für Betriebe ohne eigene Freiluftareale gedacht sind, errichtet werden könnten.

Diese Liste - bei der es sich um Vorschläge handelt, wie im Büro von Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) betont wird - wurde am Dienstag an die Bezirke übermittelt (siehe weiter unten).

Als zentrale Location soll der Stadtpark fungieren, wo insgesamt zehn solcher Gastroinseln eingerichtet werden. Dazu kommen zwei Areale pro Bezirk. Viele der geplanten Standorte befinden sich in Parks; Straßen bzw. Verkehrsflächen werden für die öffentlichen Schanigärten nicht gesperrt.

32 Sitzplätze, monatlicher Wechsel

Auch weitere Details des Gastgartenkonzepts stehen nun fest: So werden die Speis-und-Trank-Inseln auf einer Fläche von rund 150 Quadratmetern jeweils bis zu acht Tische und 32 Sitzplätze umfassen. Wirte, die eine Insel anmieten, werden den üblichen Schanigartentarif gemäß Gebrauchsabgabengesetz zahlen müssen, wurde betont. Dafür wird die Stadt "in unmittelbarer Nähe" jeder Gastroinsel zwei Toiletten aufstellen.

Im Rahmen der Bewerbung müssen die Wirte ihre "gastronomischen Vorstellungen" vorstellen. Ziel ist die "Bewirtung mit gedecktem Tisch und ansprechendem Service", wie es in dem an die Bezirke übermittelten Papier heißt. Take-away soll aber ebenso möglich sein, zu diesem Zweck wird an jedem Standort neben zwei Hüttenpagoden für Küche und Lager eine weitere errichtet.

Die Betreiber sollen während der dreimonatigen Betriebsdauer der Gastroinseln monatlich wechseln, um möglichst vielen Gastronominnen und Gastronomen den Zugang zu ermöglichen. Betriebe aus dem jeweiligen Bezirk sollen bei der Vergabe bevorzugt werden.

Innere Stadt ist dagegen

In der Bezirksvorstehung der Inneren Stadt kann man dem Vorhaben nach wie vor nicht viel abgewinnen. Man sei zwar dafür, die Unternehmer zu unterstützen, aber die Gastroinseln würden nur Gastronomen aus anderen Bezirken helfen: "Uns fällt kein einziges Lokal im 1. Bezirk ein, dass keinen Schanigarten hat", heißt es aus dem Büro von Markus Figl (ÖVP).

Sorge bereitet die Möglichkeit, dass bei den Gastroninseln auch Take-away möglich sein soll. Dadurch werde es sich im öffentlichen Raum erst wieder stauen. Und letztlich seien die Angaben aus dem Rathaus zu den Standorten zu ungenau.

In der heutigen Bezirksvertretungssitzung wird übrigens der Stadtpark, der zum zentralen Schanigarten-Standort auserkoren wurde, Thema sein: Die ÖVP wird einen Antrag gegen diese Wahl einbringen.

Die Plätze

Im 1. Bezirk kommen zum Stadtpark laut dem Angebot des Rathauses noch zwei weitere Örtlichkeiten, nämlich der Schillerpark und der Beethovenplatz. Venediger-Au-Park und Mexikoplatz sind im 2. Bezirk die Kandidaten, im 3. wurden Schwarzenbergplatz und Schweizergarten gewählt, im 4. Bezirk soll der Resselpark alle beiden Inseln erhalten.

Im 5. Bezirk wurden der Rote-Erde-Platz an der Ecke Reinprechtsdorfer Straße/Rechte Wienzeile sowie der Sallinger-Park auserkoren. Weiters mit dabei: Fritz-Grünbaum-Platz und Christian-Broda-Platz (6. Bezirk), Strauß-Park und Weghuberpark (7. Bezirk), Hamerlingpark und Schönborn-Park (8. Bezirk), Arne-Karlsson-Park und Freud-Park (9. Bezirk), Helmut-Zilk-Park und Kurpark Oberlaa (10. Bezirk) sowie der Park am Leberberg und die Parkanlage Seeschlachtweg (11. Bezirk).

Brigittenau fehlt noch

Im 12. Bezirk wurde vorerst nur den Bruno-Pittermann-Platz bei der U-Bahn-Station Längenfeldgasse vorgeschlagen, im 13. Bezirk der Hügelpark. Der Matznerpark und der Platz beim Baumgartner Casino sollen im 14. Bezirk gastronomisch versorgt werden, im 15. der Reithofferplatz und der Auer-Welsbach-Park.

Im 16. Bezirk kommen laut derzeitigem Stand die Fläche bei der U3-Endstation Ottakring und das Areal bei der Ottakringer Brauerei zum Zug. Der Lorenz-Bayer-Park und der Nöstlinger-Park oder alternativ der Dornerplatz wurden dem 17. Bezirk vorgeschlagen.

Im 18. Bezirk sollen beide Inseln im Türkenschanzpark entstehen, im 19. Bezirk sind der Heiligenstädterpark und der Hilde-Spiel-Park die Favoriten. Der 20. Bezirk fehlt vorerst noch in der Liste, nächste oder übernächste Woche sollen aber auch hier die Standorte feststehen.

Im 21. Bezirk sind der Hedwig-und-Johann-Schneider-Park und der Wasserpark, im 22. der Hannah-Arendt-Park und der Donaupark und im 23. das Liesinger Platzl und der Nansen-Park ausgewählt worden.

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