Stadthallenbad kostet 25 Millionen
Der verpfuschte Umbau des Stadthallenbads kostet so viel wie die neue Mariahilfer Straße. "Vor allem aufgrund der langen Beweissicherung stehen wir bei mindestens 25 Millionen Euro", bestätigt Petra Rindler, Anwältin von Generalplaner Georg Driendl, Recherchen des KURIER.
Ursprünglich genehmigte der Gemeindrat 17 Millionen Euro für die Sanierung des Bades. Doch nach einer Panne samt Wasseraustritt kurz vor der Eröffnung verhängte die Stadt einen Baustopp. Seitdem prozessiert man, vertreten durch die Wiener Sportstätten Betriebsgesellschaft, gegen Driendl und weitere beteiligte Firmen.
Teure Fliesen
Die Kosten für die Beweissicherung dürften sich auf mehr als drei Millionen Euro belaufen. So wird in einer dem KURIER vorliegenden Aufstellung die Beweissicherung für die Fliesen mit einer halben Million bewertet, die Bäderhygiene knapp darunter. Die Beweissicherung und Ausbesserungen am Becken dürfte gar in die Millionen gehen. Dazu kommen noch die Gerichtskosten, die durch hohe Klagssummen in die Höhe getrieben werden.
"Für die Anwaltskanzlei der Stadt ist das Stadthallenbad ein Jackpot", sagt ein Firmenchef. Er wartet so wie viele andere auf sein Geld. "Wir haben noch offene Forderungen, die in die Hunderttausende gehen, doch die Stadt will nicht zahlen." Einer der beteiligten Firmen wurde von der Stadt gar eine Gegenforderung von 24 Millionen Euro zurückgeschickt. Für die Firma wäre das der Ruin.
Auch Generalplaner Driendl sieht sich mittlerweile mit einer zweistelligen Millionenklage konfrontiert.
Für Gemeinderätin Isabella Leeb (VP) ein unverständlicher Vorgang: "Stadthallenbad-Chefin Sandra Hofmann versucht jetzt die Kosten aus Baustopp, Beweissicherung und eigenen Fehlern an die beteiligten Firmen abzuwälzen. Zahlen darf das am Ende der Steuerzahler. Die politische Verantwortung dafür hat Stadtrat Christian Oxonitsch."
"Derzeit liegen die Kosten im vom Gemeindrat genehmigten Rahmen", sagt Stadthallenbad-Sprecher Manfred Mally. Ansonsten müsse man die laufenden Verfahren abwarten: "Wir rechnen uns gute Chancen aus."
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