Das Unterkammeramt war für viele unterschiedlichen Bauangelegenheiten zuständig – und hatte dementsprechend viel Personal. Ein Überblick über die wichtigsten Aufgaben und Titel des Vorläufers der Bauaufsicht.
Finanzen
Die Kämmerer waren schon im 14. Jahrhundert für die städtischen Finanzen zuständig. Der Titel Unterkämmerer scheint das erste Mal 1459 auf. Er war für Ausgaben im Bauwesen, wie etwa Beschaffung von Baumaterial zuständig. Als Hilfe hatte er einen Hüttenknecht, auch Stadtknecht genannt.
Aufsicht Die Bauübergeher gab es ab Ende des 18. Jahrhunderts. Sie begutachteten die städtischen Bauwerke und meldeten etwaige Schäden an das Unterkammeramt. Zusätzlich erstellten sie tägliche Berichte über geplante Arbeiten beziehungsweise über den Fortschritt bereits laufender Arbeiten.
Wasser
Auch der Brunnenpolier war im Unterkammeramt angesiedelt. Das Amt dürfte um 1800 geschaffen worden sein. Die Aufgabe des Brunnenpoliers war es, darauf zu achten, dass städtische öffentliche Brunnenbecken immer mit Wasser gefüllt waren.
Licht
Das Beleuchtungsdirektorium wurde im Jahr 1837 dem Unterkammeramt unterstellt. Es bestand aus einem Beleuchtungsinspektor, fünf Laterneninspektoren und acht Viertelmeistern, die in zugewiesenen Vierteln die Beleuchtung und alle Anzünder kontrollieren mussten. Die vier Viertel waren das Widmerviertel, das Rotenturmviertel, das Kärntnerviertel und das Schottenviertel.
Feuerschutz
Seit der Feuerpolizeiordnung Maria Theresias vom 2. Mai 1759 unterstanden dem Unterkämmerer vier Feuerknechte, die von 13 Feuertaglöhnern unterstützt wurden. Wie heute hatten sie schon eine Uniform, zweckmäßig war sie damals allerdings nicht – sie bestand aus langen weißen Röcken und hohen zylinderförmigen Filzhüten.
Sauberkeit
Zwei Knechte wurden als Mistrichter bezeichnet. Ihnen fiel nicht die Kontrolle der städtischen Straßen zu, sondern sie waren dazu bestellt, dass der aus der Stadt geschaffte Mist nicht unmittelbar vor den Toren abgelagert wurde.
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