Stadtarchäologie Wien entdeckt mittelalterliche Katzen-Backform
Katz und Mensch pflegen seit Jahrtausenden eine Beziehung zueinander: Im alten Ägypten wurden sie verehrt, heute sind sie die unangefochtenen Lieblinge des Internets.
Zu den dunkelsten Kapiteln zwischen Tier und Mensch zählt wohl das Mittelalter. Ein beliebtes Motiv scheinen die Tiere dennoch gewesen zu sein, zumindest was süßes Gebäck betrifft. Das lässt zumindest ein Fund der Stadtarchäologie Wien vermuten.
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Entdeckt wurde eine Form aus Ton bei den bereits seit längerem abgeschlossenen Vorarbeiten zum Bau der geplanten U5-Station am Frankhplatz. Wie die Leiterin der Stadtarchäologie Kristina Adler-Wölfl erklärt, wurden vor Ort alte Keller ausgehoben und sprichwörtlich "Bananenkisten voller Fundstücke" zu Tage gefördert. Bis die einzelnen Stücke aufbereitet sind, kann es demnach etwas dauern.
Unter den zahlreichen Stücken fand sich eine rund 6,5 Zentimeter hohe, innen braun glasierte und recht mitgenommene Form aus Ton. Welches Tier das Modell darstellen sollte, war auf den ersten Blick nicht erkennbar. Ein Abdruck zeigt nun ganz eindeutig das Motiv: Eine liegende Katze mit an das Hinterbein angelegtem Schwanz.
Ein Stück Lebkuchen-Katze
Die keramischen Begleitfunde der Katzenform stammen laut Stadtarchäologie aus dem 17. Jahrhundert. Wofür die Katzenform verwendet wurde, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit klären. Naheliegend scheint jedoch, dass die Form zum Backen verwendet wurde.
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Im Spätmittelalter boten sich für die Kunst des Backens in Mitteleuropa neue Möglichkeiten. Grund dafür waren die Einfuhr von Mandeln für das begehrte Marzipan und von exotischen Gewürzen, die etwa Lebkuchen ihren charakteristischen Geschmack verliehen.
Möglich wäre auch, dass Quittenpaste für die Herstellung von Süßspeisen verwendet wurde. Das Fruchtkonfekt ließ sich gut formen, wurde aber auch einfach in Spanschachteln gegossen und so gelagert beziehungsweise gehandelt.
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Welche Süßigkeit dem Model auch entsprungen sein mag - süß ist das Katzenmotiv allemal.
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