SPÖ-Vorstoß: Tempo 30 ist in der Wiener Favoritenstraße fast fix

SPÖ-Vorstoß: Tempo 30 ist in der Wiener Favoritenstraße fast fix
Die Grünen wollen dem Vorschlag von Lea Halbwidl, Bezirkschefin auf der Wieden (SPÖ), zustimmen.

Es war am 1. Februar, kurz vor Mittag, als ein 13-Jähriger Bub die Favoritenstraße im 4. Bezirk überqueren wollte. Ein Autolenker übersah ihn – und prallte gegen den Jugendlichen. Der Bub wurde so schwer verletzt, dass ihn der Notarzthubschrauber ins Spital fliegen musste.

Unfälle wie diese will Lea Halbwidl, Bezirkschefin auf der Wieden (SPÖ), künftig vermeiden. Und zwar mit einem Tempo-30-Limit im gesamten Abschnitt der Favoritenstraße, der sich im 4. Bezirk befindet.Zusätzlich geplant: Fahrbahnerhöhungen an den Kreuzungen, mehr Bänke und neue Bäume.

SPÖ-Vorstoß: Tempo 30 ist in der Wiener Favoritenstraße fast fix

In zwei Wochen wird das Bezirksparlament über das Vorhaben abstimmen. Eine Mehrheit für den SPÖ-Antrag ist wahrscheinlich: Die Grünen signalisieren Zustimmung – auch wenn ihnen der rote Vorstoß nicht weit genug geht. Sie haben zuletzt für weitere Durchzugsstraßen im Bezirk Tempo 30 gefordert – etwa für die Wiedner Hauptstraße.

„Im Unterschied zur Favoritenstraße kann Tempo 30 dort nicht so leicht umgesetzt werden, weil dort die Straßenbahn fährt“, sagt Halbwidl zum KURIER.

 

SPÖ-Vorstoß: Tempo 30 ist in der Wiener Favoritenstraße fast fix

Bezirkschefin Lea Halbwidl (SPÖ).

Laut der zuständigen MA46 (Verkehrsorganisation) schließen sich Tempo 30 und Schienenstraßen jedenfalls nicht grundsätzlich aus. Geprüft werde immer der Einzelfall.

„Autofahrer-Schikane“

Der FPÖ geht bereits eine Beschränkung nur auf der Favoritenstraße zu weit: „Das ist Autofahrer-Schikane“, sagt Rathaus-Klubchef Toni Mahdalik.

Aus der Sicht von ÖVP-Bezirksparteichef Johannes Pasquali sind Autos dort schon jetzt kaum schneller als mit 30 km/h unterwegs: „Radfahrer, die Richtung Innenstadt bergab rasen, sind die wahre Gefahr.“ Für die Neos ist Tempo 30 „denkbar“.

Die Interessensvertretung Radlobby begrüßt Halbwidls Idee, da das Geschwindigkeitslimit die Sicherheit auf der Hauptradroute Favoritenstraße erhöhe. Der ÖAMTC befürchtet eine Verkehrsverlagerung auf andere Straßen und ist daher skeptisch.

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