Sperre der U4: Die Wiener sollen radeln

Vassilakou: "Fahre im Sommer praktisch täglich mit dem Rad."
Wiener Radwege-Netz: Ausbau um vier bis sechs Millionen bis Jahresende geplant.

Frischluft am Radweg statt überfüllte Busse und Wartezeiten? Die Wiener Grünen hoffen, ab Mai noch mehr Wiener für das Fahrrad zu begeistern: Immerhin fällt die Sperre der U4 in die Radsaison. Für jene, die den Schienenersatzverkehr meiden wollen, biete das Fahrrad eine gute Alternative, betont der Radverkehrsbeauftragte Martin Blum. Zudem präsentierten die Grünen heute ihre Pläne für den Ausbau der Radwege bis Ende des Jahres.

Ab Mai ist die U4 zwischen Hütteldorf und Hietzing gesperrt, von Juli bis September reicht die Sperre bis zur Station Schönbrunn. "Die Strecke entlang der U4 ist für das Radfahren gut ausgebaut", sagt Blum. Am Wienfluss-Radweg komme man auf 3,6 Kilometern ohne Ampel oder Stopptafel von Hütteldorf nach Hietzing. Auch die Route entlang der Auhofstraße ist beschildert und verkehrsberuhigt.

Servicestellen

Zusätzlich ist eine temporäre Rad-Servicestelle geplant: im Mai und Juni bei der Haltestelle Hietzing, im Juli und August bei der Station Schönbrunn. Dort wird es etwa E-Bikes und Falträder kostenlos zum Ausprobieren geben.

Sperre der U4: Die Wiener sollen radeln
Radfahrer am 13.06.2013 in Wien
"Wir streben bis 2025 einen Anteil von zehn Prozent Radfahrern in der Stadt an", erklärt Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. Vier bis sechs Millionen investiere die Stadt daher auch heuer in den Ausbau der Radwege: Unter anderem wird der Bereich zwischen Hohenstaufengasse und Schottengasse verbunden – der Äußere Ringradweg wird somit durchgängig befahrbar.

Auch am Getreidemarkt wird ein Radweg geschaffen. Dieser mündet in der Argentinier Straße in den Laxenburg-Radweg ein. Ebenso entsteht bis Herbst eine Fahrradstraße zwischen Holochergasse und Weningerplatz im 15. Bezirk: Dies ist die erste Fahrradstraße in einem dicht bebauten Gründerzeitviertel.

Ziel vor 2025 erreichen

Im Jahr 2010 lag der Anteil der Radfahrer am Verkehr in Wien übrigens noch bei 4,6 Prozent, mittlerweile beträgt er sieben Prozent. Steige die Begeisterung fürs Fahrradfahren weiterhin so deutlich, könne man die angestrebten zehn Prozent schon vor 2025 erreichen, ist Vassilakou optimistisch.

Und sie selbst? Sie fahre im Sommer praktisch täglich mit dem Rad in die Arbeit, entgegnet Vassilakou und lacht.

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