Sozialstadtrat Hacker hätte nichts gegen Abschiebung von Bettlern

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Der SPÖ-Politiker will gegen organisiertes Betteln vorgehen, da "eine Gruppe gezielt die Gesellschaft ausnutzt".

Innsbruck hat das Betteln bereits verboten, in Wien galt bisher der Zugang, dass man mit Bettlern und Obdachlosen auch ohne strengere Gesetze auskomme. Doch nun verschärft sich auch die Gangart in der Bundeshauptstadt. Der SPÖ-Sozialstadtrat Peter Hacker will das organisierte Betteln bekämpfen, wie er im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „Profil“ ankündigte.

„Wir wissen, dass es Gegenden in Rumänien gibt, von wo ganze Dörfer auf Betteltour fahren. Das kann ich als Stadtrat nicht akzeptieren“, sagt Hacker. Für ihn habe das nichts mit Armutsbekämpfung zu tun. „Da nützt eine Gruppe einfach die Gesellschaft und die Situation in einer Stadt aus.“ Er fühle sich vor allem für die Menschen in Wien zuständig, so Hacker: „Wir können nicht die Armut der ganzen Welt in dieser Stadt bekämpfen.“

Mehrheit der Österreicher für Verbot

Neben dem Interview findet sich im "Profil" auch eine Umfrage, in der sich 67 Prozent der Befragten für ein generelles Bettelverbot in Städten aussprechen. 26 Prozent der Befragten lehnen hingegen laut der vom Meinungsforschungsinstitut "Unique Research" durchgeführten Umfrage ein generelles Bettelverbot in Städten ab. Acht Prozent der Befragten hatten dazu keine Meinung.

Die Stadt Wien will künftig schärfer gegenüber der organisierten Kriminalität vorgehen. Derzeit läuft eine Schwerpunktaktion der Wiener Polizei gegen organisiertes Betteln. Hacker fordert zudem Innenminister Wolfgang Peschorn auf, zu klären, "ob die Leute rechtmäßig hier sind oder nicht". “Das ist sein Job, nicht unserer." 

Auf die Frage, ob er dafür sei, mehr osteuropäische Bettler abzuschieben, sagte Hacker: “Ich bin nicht dafür, ich hätte nur nichts dagegen. Das ist ein feiner Unterschied."

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