Sorgen um die Geriatrie-Versorgung

Sorgen um die Geriatrie-Versorgung im Kaiser-Franz-Josef-Spital.
Zentrum beim Kaiser-Franz-Josef-Spital könnte umstrukturiert werden.

Verunsicherung herrscht derzeit unter Angehörigen von Patienten im Langzeit-Geriatriezentrum des Kaiser-Franz-Josef-Spitals (KFJ) in Favoriten. "Vom Personal hab ich erfahren, dass gleich vier Stationen aufgelöst werden sollen", erzählt Sylvia Mühr, deren Ex-Mann seit April dort betreut wird. Sie macht sich Sorgen, dass er, nachdem er sich so schwer an sein neues Zuhause gewöhnen konnte, jetzt wieder übersiedeln muss. "Was glauben die Verantwortlichen, wie die menschliche Seite einer solchen Maßnahme aussieht?", ärgert sich Mühr.

Demnächst wird entschieden, ob die Langzeit-Geriatrie im KFJ zugunsten des Ausbaus der Akutgeriatrie verkleinert wird, bestätigt man im Krankenanstaltenverbund (KAV). Im Rahmen der Wiener Spitalsreform soll im KFJ ein Schwerpunkt für chronisch kranke und ältere Menschen entstehen: "Die Akutgeriatrie dort hat einen hervorragenden Ruf," sagt eine KAV-Sprecherin. Der KAV überlege daher, die Akutgeriatrie von derzeit 50 auf knapp 130 Betten auszubauen. Diese stammen aus dem Sophienspital, das im Zuge der Spitalsreform geschlossen wird.

Einige davon sollen im Geriatriezentrum untergebracht werden. "100 Menschen würden dort weiterhin in Langzeitpflege betreut", betont man im KAV. Für die Neustrukturierung ist eine Vorbereitungsphase bis 2016 geplant.

Maximal 100 Patienten müssten dann umziehen, "zum Beispiel ins Pflegewohnhaus Innerfavoriten, das nur 1,5 km entfernt ist." Bei 1800 Pflegeplätzen allein in Favoriten wäre es kein Problem, alle Patienten unterzubringen, ohne dass die Angehörigen weite Anfahrtswege in Kauf nehmen müssten.

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