Smart wohnen im Sonnwendviertel

Die Stevanovićs bei der Schlüsselübergabe
Kompakte Wohnung, viel Fläche für die Allgemeinheit. Das ist das Konzept der Stadt im Sonnwendviertel.

Drei Jahre lang haben Vasilija und Milun Stevanović eine Wohnung in Wien gesucht. "Die Preise sind derzeit total überteuert. Wir wollten für unsere Wohnung nicht zu viel zahlen", erzählt Vasilija Stevanović. Zu viel heißt in diesem Fall: "Nicht so viel, dass wir uns zum Beispiel keinen Urlaub mehr leisten können." Seit gestern, Mittwoch, hat das Ehepaar Stevanović eine neue Bleibe: Es zieht in eine der ersten Smart-Wohnungen im Sonnwendviertel in Favoriten, und zwar in der Alfred-Adler-Straße. Gestern, Mittwoch, erhielten alle neuen Mieter von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) ihren Wohnungsschlüsssel.

Eins, zwei oder drei

Insgesamt errichtete die Stadt in dem Haus 148 Wohnungen, 116 davon sind sogenannte Smart-Wohnungen. Diese sind zwischen 40 und 70 groß und verfügen entweder über ein, zwei oder drei Zimmer. Die Stadt beschreibt diese Smart-Wohnungen als "kompakt, komplett und kostengünstig". Die Eigenmittel, die dafür aufgewendet werden müssen, sind geringer als bei herkömmlichen geförderten Wohnungen. Die Wohnungen selbst sind kleiner, aber kompakt aufgeteilt.

Wer etwa die Wohnung von Vasilija und Milun Stevanović betritt, steht mitten in der Wohnküche, einen Vorraum gibt es nicht; dafür ein kleines Schlafzimmer und ein relativ geräumiges Kinderzimmer, sowie ein vom Badezimmer getrenntes WC. Außerdem verfügt die Wohnung über einen sonnigen Balkon.

Knapp die Hälfte aller Smart-Wohnungen werden über die Wohnberatung vergeben, und zwar vor allem an Alleinerziehende, Singles, Jungfamilien und Paare.

Im Sonnwendviertel wurden bisher 5500 Wohnungen für 13.000 Bewohner errichtet. Wer in eine Smart-Wohnungen in der Alfred-Adler-Straße ziehen will, muss Eigenmittel in der Höhe von 57,32 Euro pro Quadratmeter aufbringen. Die monatlichen Kosten betragen 6,07 Euro. Bei einer 70--Wohnung sind das also 424 Euro Miete. Nach zehn Jahren können die Mieter die Wohnung kaufen.

Die Stadt hat den Bau in der Alfred-Adler-Straße (Gesamtkosten 19,6 Millionen Euro) mit 7,9 Millionen gefördert. "Das ermöglicht auch bei diesem Projekt kompaktes und kostengünstiges Wohnen", sagt Stadtrat Ludwig.

Gemeinschaftsflächen

Beim dem Bau im Sonnwendviertel wurden mehrere Gemeinschaftsräume geschaffen. Diese wurden als bunte Würfel an die Fassade angebracht, um Wohnfläche nicht mit Waschküchen oder Abstellräumen für Fahrräder zu verbauen. "Damit kann der Großteil des Erdgeschoßes als Geschäftsfläche vermietet werden", sagt Architekt Markus Geiswinkler. Und das werte das Grätzel auf. Auch der Garten im Innenhof steht allen Bewohnern zur Verfügung. Den wird Familie Stevanović im Gegensatz zur Waschküche auch nutzen: "Beim Waschen bin ich eher nicht so der Gemeinschaftstyp", sagt Vasilija Stevanović.

Kommentare