Sima: "Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk"

Auf den Hund gekommen: SPÖ-Stadträtin Ulli Sima sagt, die Stadt wolle die Tierversorgung selbst in die Hand nehmen
Wien setzt im Kampf gegen illegalen Welpenhandel auf Bewusstseinsbildung.

Mit einer Info-Kampagne, einem neuen YouTube-Video und einer Online-Studie will man seitens der Stadt Tierleid bekämpfen – gerade jetzt vor Weihnachten. Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) appelliert, keine Tiere zu verschenken.

Insbesondere von Käufen im Internet oder auf der Straße rät sie ab. „Denn oft handelt es sich um kranke Tiere, die nicht geimpft, viel zu jung von der Mutter getrennt und traumatisiert über weite Distanzen importiert werden.“ Sieben von zehn solcher Jungtiere überleben das erste Jahr nicht. „Zudem handeln sich die neuen Besitzer hohe Kosten für Quarantäne und Tierarzt ein“, warnt Sima.

Gefahr von Hundeseuchen

Gerhard Loupal vom Institut für Gerichtliche Veterinärmedizin streicht zudem ein weiteres Risiko hervor: „Illegal importierte Welpen sind oft Träger von Hundeseuchen, wie Staupe, ansteckender Leberentzündung, Leptospirose oder Tollwut.“ In Österreich sei es zwar noch zu keinem Ausbruch gekommen, EU-weit wurden heuer aber bereits 20 Fälle von eingeschleppter Tollwut dokumentiert.

Cartoon gegen Tierleid

Um dem illegalen Welpenhandel Einhalt zu gebieten, setzt die Stadt Wien weiterhin auf Scheinkäufe in Kooperation mit der Polizei. Ertappte Händler werden aufgedeckt und angezeigt.

Zudem soll ein neuer zweiminütiger Zeichentrickfilm (hier) vor dem „nahezu mafiösen System“ der Welpenhändler warnen.

Die Wiener Tierschutzombudsstelle ließ darüber hinaus zahlreiche Online-Plattformen auf illegale Inserate durchforsten. Laut einer aktuellen Studie ist Bazar.at der Musterschüler und verzichtet komplett auf private Tier-Inserate.

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