Sicherheitspersonal in Öffis bekommt Verstärkung

Überwachung kommt schlecht an
Die Wiener Linien reagieren auf die jüngsten Übergriffe.

25 neue Beamte unterstützen ab Montag die Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei, die in den U-Bahnen der Stadt für Ordnung sorgt. Insgesamt sind jetzt 150 Polizisten in den Öffis unterwegs, um Übergriffe – wie sie in den vergangenen Monaten öfter passiert sind – zu verhindern.

Zusätzlich soll auch das 300-köpfige Linienservice, das ab 2015 in den Öffi-Stationen unterwegs sein wird, in Deeskalationsstrategien geschult werden. Derzeit besteht das Linienservice lediglich aus sechs Zweierteams pro Tag, die allerdings auch für Fahrscheinkontrollen zuständig sind. Die Aufstellung dieser neuen Gruppe hatte die zuständige Finanzstadträtin Renate Brauner bei der SPÖ-Klubklausur in Rust angekündigt.

Information

Hauptaufgabe des Teams wird aber die Information der Fahrgäste sein. Um sie war es zuletzt nicht immer zum Besten gestellt. Etwa, als es Anfang März zum größten U-Bahn-Ausfall in der Geschichte der Wiener Linien kam. Ein Defekt im Stellwerk legte damals die U3, die U6 sowie Teile der U4 vollkommen lahm. Viele der Passagiere fühlten sich von den Verkehrsbetrieben im Stich gelassen. Vor Ort habe es zu wenig Infos und Mitarbeiter gegeben, kritisierten zahl­reiche gestrandete Fahrgäste.

Genau solche Probleme soll das neue Linienteam verhindern. "Die Rückmeldungen der Fahrgäste zeigen: Sie wollen, gerade bei Störungen, Ansprechpartner vor Ort haben", sagt eine Sprecherin der Wiener Linien. Sie könnten, so das Kalkül, Fahrgastströme bei Betriebsstörungen besser umdirigieren, als das mit Lautsprecher-Durchsagen möglich ist.

Sicherheit ist aber dennoch ein Thema: "Sind mehr Mitarbeiter in den Stationen unterwegs, erhöht sich auch das subjektive Sicherheits­gefühl", heißt es im Büro Brauner. Im Unterschied zu einer von der FPÖ immer wieder geforderten eigenen U-Bahn-Polizei gehe es hier aber nicht um Law&Order-Maßnahmen. Derzeit sei man aber noch in einer frühen Planungsphase, heißt es bei den Wiener Linien. Deshalb seien auch die Kosten des Projekts offen. Zumindest ein Teil des neuen Linienteams wird aus bestehenden Mitarbeitern rekrutiert, wie viele man zusätzlich einstellen muss, wird noch geklärt.

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