In der Scheydgasse passiert der Bus einen Würstelstand (der gehört zur Wiener Endstation wie das Brotscherzerl zur Burenwurst) und die Kaffeerösterei Naber (seit 1908). Sonst geizt das Industriegebiet Strebersdorf mit weiteren Sehenswürdigkeiten.
Die S-Bahn wartet nicht
Die Endstation des 34A bietet noch mehr Asphalt. Wenig erfreulich für Fahrgäste ist auch, dass ihnen die Schnellbahnen in Richtung Stockerau und ebenso Floridsdorf vor der Nase davonfahren. Der Busfahrer hat indes Glück: Er darf Strebersdorf gleich nach dem Aus- und Einsteigen der Fahrgäste wieder verlassen.
Optische Eindrücke, die man von dieser Endstation mitnehmen kann? Immerhin haben die ÖBB die Haltestelle für die Strebersdorfer mustergültig modernisiert. Während Sie auf ihren Zug warten, können Sie das schicke helle Holz an der Decke des Bahnhofs bewundern. Oder die neuen Anzeigetafeln. Wer sich damit nicht zufriedengeben will, dem sei der Fußweg durch die Unterführung zur anderen Seite der Station empfohlen.
Dort begrüßt seit Menschengedenken ein „Tschocherl“. Es trägt inzwischen einen weniger lokalspezifischen Namen. Einzigartig ist dessen „Schüler-Angebot“: Schnitzerlsemmel, Schnitzerlteller, Dürüm, Döner, Cheese Burger, Pizza, Kebab – alles mit Pommes und Pepsi Cola.
Als Alternative wird hier der mit dem Kollegen Axel Halbhuber jahrelang geheim gehaltene Name eines original Strebersdorfer Toplokals gelüftet: „Berlastüberl“ in der gleichnamigen Berlagasse.
Wer den Wein vom Bisamberg mag, kann sich auch auf den Weg zu den „ausg’steckten“ Heurigen begeben. Der startet laut eines Wegweisers beim Bahnhof, gleich neben einem Gemeindebau. Nach einem blutigen Bürgerkrieg und dem Ende des Naziterrors lebten Rote und Schwarze hier lange in friedlicher Koexistenz. Seit Jörg Haider graben ihnen jedoch die Blauen permanent Wasser ab.
Apropos Wasser: Bis zu der Donauregulierung ab 1870 war hier nicht an Heurige und Wohnen zu denken. Auf dem Rückweg könnte man sich noch einen Abstecher zu jener Passage des Marchfeldkanals gönnen, die an die wilden Seitenarme links der Donau erinnert. Hier kann man in Ruhe spazieren gehen. Die Bäume und Sträucher sind eine willkommene Abwechslung zur Asphaltwüste am Ende des 34A.
In der Serie „Endstation“ fahren wir mit Bim oder Bus bis zur jeweiligen Endstation und halten fest, was es dort zu entdecken gibt.
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