Seit Hausdurchsuchung ist Juwelier abgängig
Der Geschäftsführer des ehemaligen Wiener Promi-Juweliers Kornmesser, Ernst Klimitsch, ist seit mehreren Tagen spurlos verschwunden. Das Finanzministerium verhängten zu dem Fall am Donnerstag eine Nachrichtensperre. Flucht oder Gewaltverbrechen – in beide Richtungen wird aktuell erhoben.
Tatsache ist, dass bereits vor einer Woche - laut Informationen der Kronen Zeitung - die Finanzpolizei in der Wiener Wohnung des Schmuckhändlers und Designers eine Hausdurchsuchung durchgeführt hatte. Bargeld und Kunstgegenstände im Wert von mindestens zwei Millionen Euro sowie Computer und Rechnungsordner wurden dabei beschlagnahmt.
Auslöser für diese Aktion waren stichprobenartige Betriebsprüfungen zweier Goldankaufsfirmen . Die Finanzbeamten stießen dabei auf Scheinrechnungen und Belege, die Klimitsch als möglichen Drahtzieher hinter dubiosen Goldimporten und Kunsteinkäufen in der vermuteten Höhe von mindestens sechs Millionen Euro auswiesen. Kunstwerke, darunter historische Keramik-Exponate sind aber verschwunden. Auch von Wohnungsbesitzer Klimitsch fehlt jede Spur.
Seitens der Behörden sickerte nur durch, dass gegen den Schmuckhändler wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in zweistelliger Millionenhöhe ermittelt wird. "Es handelt sich um ein Vielfaches der in der Wohnung sichergestellten Sachwerte", skizzierte ein Insider. Erste Spuren führen nach Osteuropa.
Auf der Flucht
Da Klimitsch weder von Verwandten, Freunden sowie der Exekutive erreichbar ist, kann derzeit ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden. Der Promi-Juwelier könnte sich auch vor seinen Geschäftspartnern der Ost-Connection auf der Flucht befinden.
Pretiosen des Juweliers Kornmesser – sie wurden von Designer Klimitsch gefertigt – waren in der Society und bei internationalen Stars – beliebt. Klimitsch nutzte Wiener Mega-Events auch als Bühne für seine Werk. So designte er für Lifeball-Chef Gery Keszler das (später versteigerte) "Red Ribbon Collier".
Überfall auf Juwelier bietet Raum für Spekulationen
Am 18. Jänner wurde das Kornmesser-Lokal am Wiener Graben überfallen. Dabei erlitt der Neffe des verschwundenen Geschäftsführers eine Kopfverletzung. Die Beute ging in die Millionen. Als Täter werden Mitglieder der international tätigen Pink-Panther-Bande vermutet. Sie sind flüchtig. Das Verschwinden von Geschäftsführer Ernst Klimitsch löst bei ermittelnden Fahndern jetzt Nervosität aus. Denn just zum Zeitpunkt des Überfalls befand sich Klimitsch nicht im Geschäft. Angeblich verbrachte der Schmuck-Designer aber jede verfügbare Minute im Verkaufs-Lokal. Über Zusammenhänge wird bereits "laut nachgedacht". Weiters wurde die City-Filiale vor Kurzem still und leise geschlossen. Die Familie Kornmesser eröffnet in Paris eine Niederlassung.
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