Security wacht jetzt im Stadthallenbad

Security wacht jetzt im Stadthallenbad
Seit Donnerstag wird in einigen Bereichen der Stadthalle wieder gewerkt. Aufpasser sollen Manipulationen verhindern.

Peter Hankes Blick schweift über das leere Becken. Dort, wo längst die Schwimmer ihre Längen ziehen wollten, ist es staubtrocken. Im Dezember des Vorjahres hatte der Geschäftsführer der Wien Holding die baldige Wiedereröffnung des Bades verkündet, am 23. Jänner musste Hanke die Reißleine ziehen. Wasseraustritt aus allen drei Becken, mangelhafte Durchströmung des Hauptbeckens, Hubboden kaputt.

„Weder Generalplaner, noch die örtliche Bauaufsicht noch die beteiligten Firmen konnten uns sagen, wo genau das Problem liegt und wie es zu lösen ist“, sagt Hanke heute. Nun müssen gerichtliche Sachverständige prüfen, was bei der Renovierung schiefgegangen ist. Währenddessen sollen aber jene Arbeiten, die nicht von den Mängeln betroffen sind, fertiggestellt werden.

Überwacht

Am Donnerstag nahmen die ersten Firmen ihre Arbeiten wieder auf. Insgesamt 15 Firmen dürfen wieder werken. Rechtlich ist das durchaus heikel, ist doch das Stadthallenbad längst ein Gerichtsfall. Die vom Baustopp weiter betroffenen Firmen könnten argumentieren, dass ihre Bereiche manipuliert werden könnten. In Abstimmung mit dem Gericht wurden daher jene Teile definiert, an denen weitergebaut werden darf.

„Zusätzlich wird es aber auch Absperrungen und Sicherheitspersonal geben“, erklärt Stadthallen-Geschäftsführerin Sandra Hofmann. Diese sollen dafür sorgen, dass die Firmen in ihren Bereichen bleiben. Bis geklärt ist, wer für den Bauskandal verantwortlich ist, wird noch Zeit vergehen. Sowohl Architekt und Generalplaner Georg Driendl als auch Mitarbeiter der örtlichen Bauaufsicht wiesen im Vorfeld jede Schuld von sich. Beteiligte Firmen halten sich bedeckt. Derzeit läuft die Bestellung der Sachverständigen. „Diese werden wohl erst Ende Februar ihre Arbeit aufnehmen können“, sagt Helmut Winkler, Sprecher des zuständigen Bezirksgerichts Fünfhaus.

Ein Eröffnungstermin konnte auch am Donnerstag nicht genannt werden.

Nachgefragt: „Man kann ein Becken nicht einfach einlassen“

Wien-Holding-Chef Peter Hanke über Kosten, Kontrolle und den Eröffnungstermin.

KURIER: Herr Hanke, wissen Sie schon, wann Sie das Stadthallenbad wieder aufsperren können?

Peter Hanke: Nein, das wissen wir heute nicht. Jetzt zu sagen, wir sind Ende März fertig, wäre unseriös. Wir haben aber in Absprache mit dem Gericht eine Öffnung der Bausperre vornehmen können.

Rückblickend betrachtet: War es richtig, sich vor Weihnachten hinzustellen und zu sagen: „Das Bad steht kurz vor der Eröffnung“?

Ja. Es wurde uns von der Bauaufsicht versichert, dass man im Februar eröffnen könne. Wir waren zuversichtlich, dass die Probleme gelöst werden.

Wie hat die Wien Holding die Arbeiten kontrolliert?

Generalplaner und örtliche Bauaufsicht waren von der Stadthalle dazu beauftragt. Eine begleitende Finanzkontrolle erfolgte durch das Sportamt. Die technischen Mitarbeiter der Stadthalle waren stets eingebunden. Die Probleme sind erst entstanden, als das Wasser eingelassen wurde.

Wenn das Becken so heikel ist, warum hat man diverse Tests nicht vorgezogen?

Wir hätten das nicht früher machen können, da ja gearbeitet wurde. Man kann ein Becken nicht einfach einlassen. Das Einlassen braucht drei Tage.

Wie viel wird die Verzögerung kosten?

Wir gehen weiterhin davon aus, das wir im Finanzplan bleiben. Für etwaige Mehrkosten durch Fehler ist aber die Haftungsfrage zu klären.

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