SCS reserviert Parkplätze für Uber
"Leistbarer Luxus" lautet das Motto, das die Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf schon seit Längerem ausgegeben hat. Das Management wirbt mit Zuschreibungen wie "Österreichs erstem Vier-Sterne-Shoppingcenter" (samt Gütesiegel). Es gab schon Shopping-Assistenten, die beim Einkauf unterstützten, aktuell wirbt man auf der Homepage mit dem Erscheinungsbild der Toilettenanlagen (weißer Marmor und Lederbezüge), seit September gibt es das sogenannte "Handsfree-Shopping": Kunden müssen nicht schwere Einkaufstaschen schleppen, sondern können das Eingekaufte von SCS-Mitarbeitern aus den einzelnen Shops abholen und zum Info-Schalter (oder direkt nach Hause ) bringen lassen. Und seit gestern, Montag, kooperiert die SCS mit dem Fahrtendienst Uber.
Kunden aus NÖ
"Wir wurden immer öfter – vor allem von Kunden aus dem Speckgürtel – nach dem Shoppen gebucht", sagt Valerie Brugger von Uber. Nicht nur von Kunden der SCS, auch vom Shoppingcenter G3 in Gerasdorf oder vom Auhofcenter in Wien-Penzing. "Also vor allem von Shoppingcentern, die nicht optimal angebunden sind", sagt Brugger. Konkret funktioniert das so: Wer von der Stadt, zum Beispiel vom Opernring, in der niedrigsten Uber-Preiskategorie zur Shoppingcity fährt, zahlt etwa 15 Euro. Von der U6-Station Siebenhirten kostet die Fahrt in die Shoppingcity etwa 6 Euro ( zum Vergleich: dieselbe Fahrt mit einem normalen Taxi würde mit Pauschalpreis etwa 32 Euro kosten).
Der Preis für Uber-Fahrten errechnet sich bekanntlich aus Angebot und Nachfrage. Deshalb sind einzelne Fahrten unter dem Jahr oft ziemlich günstig, Fahrten zu Silvester zum Beispiel aber oft exorbitant hoch. Dass Uber und SCS das neue Service direkt vor einem der frequenzstärksten Shopping-Wochenenden des Jahres starten, sei jedenfalls reiner Zufall: "Dei Preiserhöhungen dienen nur dazu, die Fahrer anzulocken und gehen meist nach etwa einer halben Stunde wieder zurück", sagt Brugger. Außerdem sei das Pilotprojekt für 18 Monate angelegt. Für SCS-Manager Anton Cech ist das neue Angebot nur ein weiteres, "um den Kunden das Einkaufserlebnis so angenehm wie möglich" zu machen. Und das will man heuer besonders.
Umsatzplus erwartet
Denn im Gegensatz zum Vorjahr seien die Bedingungen für das Erledigen der Weihnachtseinkäufe heuer sehr gut: "Erstens ist es kalt, und die Menschen müssen nicht in kurzen Ärmeln Winterjacken kaufen", sagt Cech. "Und zweitens liegt zwischen dem vierten Adventwochenende und Weihnachten noch fast eine ganze Woche." Das heißt: Die Kunden, die ohnehin immer später einkaufen, können heuer bis zum 23. Dezember zuwarten.
Laut SCS-Manager Cech seien die Menschen heuer auch weniger ängstlich: Im Vorjahr hätten die Anschläge von Paris, die Pleite von Zielpunkt und die Kündigungswelle bei den Banken das Geschäft gebremst. "Jetzt, wo wir endlich einen Präsidenten haben, können sich die Menschen wieder mehr auf die Familie konzentrieren", sagt Cech.
Und aufs Einkaufen.
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