Schönbrunn: Fasangarten soll geöffnet werden

Schönbrunn: Fasangarten soll geöffnet werden
Chef der Schönbrunn Ges.m.b.H. will den Garten hinter der Gloriette Besuchern frei zugänglich machen.

"Eintritt verboten" steht auf dem Schild, das auf dem schwarzen Zaun angebracht ist. Dieser Zaun trennt das Areal hinter der Gloriette im Schönbrunner Schlosspark vom Fasangarten direkt dahinter. Seit jeher ist der Fasangarten für Besucher unzugänglich.

Das soll sich ändern. Franz Sattlecker, Geschäftsführer der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., will das etwa 16 Hektar große ehemalige Jagdgebiet der Habsburger öffnen: "Es wäre sinnvoll, die vielen Menschen aufzuteilen", sagt Sattlecker. Denn die Besucherzahlen steigen stetig: Im Schloss, im Park, im Tiergarten. Seit dem Jahr 1992, als Sattlecker in die Gmbh einstieg, hätten sich die Besucherzahlen verdreifacht. Derzeit würden sich die Besucher sehr stark auf den Barockgarten konzentrieren. Das verursache immer mehr Schäden in dem heiklen Park: "Es kann nicht sein, dass der Barockgarten hemmungslos aufgefüllt wird und die Öffnung des Fasangartens weiterhin ein Tabu ist", sagt Sattlecker.

Naturschutz

Wohl wissend, dass er sich mit diesem Vorstoß auf heikles Terrain begibt. Denn der Fasangarten steht seit dem Jahr 2002 unter Naturschutz und wurde 2006 zum "geschützten Biotop" erklärt. Er gilt als "der letzte Rest des ursprünglich pannonischen Waldbestandes" auf Wiener Stadtgebiet und ist ein Rastplatz für Zugvögel auf dem Weg in den Süden.

Schönbrunn: Fasangarten soll geöffnet werden
Schönbrunn
Gottfried Kellner, Direktor Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Schönbrunn und interimistischer Leiter der österreichischen Bundesgärten, hält deshalb nur wenig von der Idee: "Das Ansinnen kann ich zwar nachvollziehen", sagt Kellner. "Aber man sollte der Natur auch ihren Raum lassen."

Sattlecker könnte sich vorstellen, den Zugang in den Fasangarten und weiter in den Schlosspark vom Seckendorff-Gudent-Weg zu ermöglichen. Zumindest die Wege sollten geöffnet werden. "Das wäre auch ein Angebot für die Wiener." Denn der Zugang soll gratis sein. Sattlecker will nun die Gespräche mit den Bundesgärten aufnehmen, denn sie können ein Veto gegen die Öffnung einbringen. Auch das Wirtschafts- und Lebensministerium müssen ihre Zustimmung geben.

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