Vor Schloss Schönbrunn entsteht riesiger Parkplatz

Vor Schloss Schönbrunn entsteht riesiger Parkplatz
Der neue Flächenwidmungsplan sieht 300 Stellplätze gegenüber dem historischen Gebäude vor.

"Das ist ein Wahnsinn." Silke Kobald, ÖVP-Bezirksvorsteherin von Hietzing, ist verärgert. Und zwar wegen des Entwurfs zum neuen Flächenwidmungsplan für den Vorplatz zum Schloss Schönbrunn. Denn der sieht ihrer Meinung nach nur eines vor: Parkplätze.

Konkret: 230 Stellplätze für Autos und 72 für Busse. Aus der bisher als "Parkschutzgebiet" gewidmeten Grünfläche wird jetzt ein riesiger Parkplatz. Allerdings: Ach 300 neue Pflanzen werden gesetzt. "Das ist alles, was den Grünen zu diesem wichtigen Platz eingefallen ist? Parkplätze und ein bisschen Aufhübschung in Form von Bäumchen und Hecken?", fragt Kobald.

Vor Schloss Schönbrunn entsteht riesiger Parkplatz

"Betonstreifen"

Jahrelang wurde über die Umgestaltung des Vorplatzes zum Schloss Schönbrunn (er liegt nicht direkt vor dem Eingang zum Schloss, sondern linkerhand der Bundesstraße 1) diskutiert. Es war die Rede von Parkgaragen, einer Tieferlegung der B1, von einer unterirdischen Shoppingmeile und einem IMAX-Kino.

Zuletzt musste die Sportunion ihre 21.000 m² große Sportanlage samt Beach- und Basketballplätzen räumen. "Der Sportplatz der Union wurde für ein Gesamtkonzept geopfert", sagt Silke Kobald. Aber das gebe es mit dem nun vorliegenden Entwurf des Flächenwidmungsplan eben nicht. Das, was jetzt geplant ist, sei lediglich ein "sinnlosen Betonstreifen".

Eingereicht wurde das Projekt von der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. Ausgearbeitet wurde es gemeinsam mit der Stadt Wien.

"Lösung ist Optimum"

Aus dem Büro von Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) heißt es: "Das Bestreben war, die Busse vor dem Schloss wegzubringen. Und das wurde erreicht."

Franz Sattlecker, Geschäftsführer der Schönbrunn GesmbH, sieht das ebenso. Auch wenn er die Position des Bezirks verstehen kann, "dass man fürchtet, alle Touristenbusse würde dann in Hietzing parken." Nur: "Diese Lösung ist das Optimum. Und Nationalpark war das vorher auch keiner", sagt Sattlecker. "Natürlich" wäre eine Untertunnelung der B1 und ein Naherholungsgebiet vor dem Schloss am allerbesten. Aber das sei für die Schönbrunn GmbH, die die gesamte Umgestaltung zahlt, nicht finanzierbar. Schon die aktuelle Variante würde fünf Millionen Euro kosten.

Hietzings Bezirkschefin Silke Kobald fordert trotzdem die Überarbeitung des Konzepts und eine Flächenwidmung, die eine Tiefgarage für Autos und Busse, sowie die mögliche Tieferlegung der B1 "zumindest nicht ausschließt". Die Fläche solle "landschaftlich ausgestaltet" sein. "Natürlich ist das eine Kostenfrage, aber das muss uns die bedeutendste Sehenswürdigkeit Österreichs schon Wert sein."

Bis 10. März läuft die Einspruchsfrist gegen den Plan.

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