Rülpser am Praterstern: Verfahren gegen Barkeeper eingestellt

Praterstern
Der Mann hatte im Vorjahr nach dem Genuss eines Kebabs am Bahnhof laut gerülpst. Daraufhin sollte er ein Bußgeld von 70 Euro zahlen.

"Sie haben am 7.2.2016 um 17.15 Uhr in 1020 Wien, Praterstern Ausgangsbereich Richtung Praterstraße durch folgende Begehungsweise den öffentlichen Anstand verletzt: lautes Rülpsen nächst der Polizeibeamten."

Wegen eines deftigen Rülpsers neben Polizisten am Praterstern hat ein Wiener Barkeeper vor einem Jahr einen Strafbescheid in Höhe von 70 Euro erhalten.

Mit dem "Bäuerchen", wie es der Wiener selbst bezeichnete, soll er den Anstand verletzt haben. Er erhob dagegen Einspruch beim Verwaltungsgericht, das Verfahren wurde nun eingestellt, bestätigte der Mann auf Facebook einen Bericht von oe24.at.

"Ich bin nun ein freier Mann"

Am vergangenen Dienstag fand die Verhandlung statt. Der Richter "erkannte, wie lächerlich die Strafe des Polizisten war und nach der Verhandlung im Verwaltungsgericht wurde mir nun Recht zugesprochen", berichtete der Beschuldigte auf seiner Facebook-Seite. "Ich bin nun ein freier Mann."

Der Mann hatte am 7. Februar 2016 nach dem Genuss eines Kebabs am Bahnhof laut gerülpst. Sein Pech dabei: Ein Polizist wurde Ohrenzeuge des Vorfalls und wertete ihn als Vergehen nach Paragraf 1 des Wiener Landes-Sicherheitsgesetzes. "Sie haben am 07.02.2016 um 17.15 Uhr in 1020 Wien, Praterstern Ausgangsbereich Richtung Praterstraße durch folgende Begehungsweise den öffentlichen Anstand verletzt: lautes Rülpsen nächst der Polizeibeamten", hieß es in der Begründung der Strafverfügung.

"Ich danke euch für eure Ambition, das Problemviertel sicherer gemacht zu haben"

Unter dem Titel "Mein Tag am Wiener Praterstern - Ein Ort vieler kleiner und großer Verbrechen", hatte der Betroffene auf Facebook den Vorfall in einem längeren Text beschrieben. Er habe einen Döner "wie immer mit bissi scharf und Zwiebel" gegessen und dann die "Kontrolle verloren" und gerülpst. 20 Meter weiter habe er eine Hand auf seiner Schulter gespürt und von einem Polizisten mitgeteilt bekommen, er werde wegen "Anstandverletzung" angezeigt. Er sei sich anfangs nicht sicher gewesen, ob der Beamte "von Greenpeace ist" und ob er selbst vielleicht zu viel CO2 ausgestoßen habe. Abschließend richtet der Mann der Polizei via Facebook aus: "Ich danke euch für eure Ambition, das Problemviertel sicherer gemacht zu haben."

Doch der Wiener hatte Glück im Unglück, denn selbst bezahlen musste er die Strafe nicht - kurier.at berichtete. Die türkische Kebabkette Kasap Döner wollte ihre Spezialität durch den Vorfall nicht in Verruf bringen lassen und zeigte Solidarität mit dem Täter, heißt es. Man habe den jungen Mann kurzerhand nach Istanbul eingeladen, wo man ihm einen Scheck in der Höhe von 70 Euro überreichte, mit dem er das Bußgeld bezahlen konnte.

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