Rot-Pink will beim Klimaschutz einen Zahn zulegen, ÖVP präsentiert ihre Linie

Rot-Pink will beim Klimaschutz einen Zahn zulegen, ÖVP präsentiert ihre Linie
SPÖ und Neos sind gemeinsam in Klausur, die Grünen alleine. Karl Mahrer hält eine Grundsatzrede.

Beim Besuch der Aufbauarbeiten für den diesjährigen Eistraum vor dem Rathaus konnte sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am gestrigen Mittwoch als Energiesparmeister in Szene setzen. Fällt doch die diesjährige Ausgabe des Freiluft-Freizeit-Vergnügens (wie berichtet) aufgrund der aktuellen Krise deutlich kleiner als früher aus. Eine Reihe technischer Neuerungen soll zudem dafür sorgen, dass der Stromverbrauch für den immer noch riesigen Eislaufplatz in verträglichen Grenzen bleibt.

Mit dem Thema Energie geht es nahtlos, heute, Donnerstag ein paar Höhenmeter weiter oben weiter: Schwerpunkt der rot-pinken Regierungsklausur am Cobenzl ist der Klimaschutz, allen voran der geplante Gas-Ausstieg Wiens.

Imageproblem

Das Thema ist wohl nicht ganz zufällig gewählt: Wurde doch gerade die SPÖ in den vergangenen Monaten immer wieder vorgeworfen, in Sachen Klimaschutz entgegen allen Beteuerungen auf der Bremse zu stehen. Vor allem ihr Beharren auf Lobautunnel und Stadtstraße brachte den Roten massive Kritik ein.

Bei dem Treffen der Regierungsmitglieder von SPÖ und Neos soll die konkrete Umsetzung von verschiedenen Projekten beschlossen werden, hieß es im Vorfeld. So wird etwa ein Maßnahmenkatalog in Aussicht gestellt, der helfen soll, den hohen Anteil an Gasheizungen zu reduzieren.

Auch Grüne tagen

Als ob sie nach ihrem Rauswurf aus der Koalition immer noch an Phantomschmerzen leiden würden, haben sich auch die Grünen zeitgleich in Klausur begeben. Allerdings sogar zwei Tage lang, weshalb das Treffen bereits am Mittwoch begann.

Rot-Pink will beim Klimaschutz einen Zahn zulegen, ÖVP präsentiert ihre Linie

Grüne Spitze: Peter Kraus, Judith Pühringer

Naturgemäß widmet sich auch die Öko-Partei dem Klimaschutz. Schwerpunkt ist aber die angespannte Personalsituation in der Stadt – von den Spitälern bis zu den Wiener Linien.

Neujahrsansprache

Ebenfalls am Donnerstag lädt der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer in die Aula der Wissenschaften: Vor rund 500 Gästen will er da einen „starken programmatischen Ausblick“ geben, wie es heißt. Das erinnert (zufällig?) an die große „Wien-Rede“, die sein Vorgänger Gernot Blümel einst hielt. Mahrers inhaltliche Palette dürfte von der Migration über die Causa Wien Energie bis hin zum Thema „Wokeness“ reichen.

Ein Mann mit Brille und Anzug gestikuliert mit erhobenem Zeigefinger.

Karl Mahrer (ÖVP)

Bei seiner letzten großen Rede am Parteitag, nach der sich Mahrer zum Obmann küren ließ, stand noch die Ansage im Zentrum, als kleiner Partner in eine Koalition mit der Stadt-SPÖ eintreten zu wollen. Davon wird wohl nichts mehr zu hören sein.

 

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