Rot-Pink in Wien: Die Emanzipation des Michael Ludwig

WIEN: PK BÜRGERMEISTER LUDWIG ZUR ENTSCHEIDUNG ÜBER KOALITIONSVERHANDLUNGEN
Der Bürgermeister beendet die rot-grüne Koalition in Wien. Und festigt damit seine Macht.

Auch wenn der Wiener SPÖ-Chef Michael Ludwig auf der großen Bühne meist zurückhaltend agiert: Spätestens heute hat er öffentlich gezeigt, wie groß seine Lust an der (politischen) Macht ist. Ludwig hat die Koalition mit den Wiener Grünen - unter seinem Vorgänger noch ein Prestigeprojekt - beendet. Und startet Gespräche mit den Wiener Neos.

Inhaltliche Argumente für seine Koalitionsentscheidung hat Ludwig bei der Verkündung nicht gebracht. Das muss er auch nicht. Er ist der starke Mann in der (Wiener) SPÖ.

Ludwig hat sich mit der Entscheidung nicht nur von seinem Kult-Vorgänger Michael Häupl emanzipiert und (vielleicht) das politische Ende von Birgit Hebein eingeläutet. Er hat mit der völlig neuartigen Koalition - Ludwig nennt sie eine "sozial-liberal Fortschrittskoalition" - auch klargemacht, dass er als Wiener Bürgermeister seine eigene Geschichte schreiben will.

Dass er das noch dazu zu einem guten Preis machen kann, wird Ludwig wohl in seiner Entscheidung bestärkt haben: Die SPÖ sei sechs Mal so stark wie die Neos, richtete er dem pinken Parteichef Christoph Wiederkehr gleich via Medien aus. Die Neos wissen, was sie erwartet.

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