Weitere Bombe bei Hausdurchsuchung gefunden

Nachdem zwei Bomben in Wien gefunden wurden, fanden in Kärnten Durchsuchungen statt.

Nach dem Fund von zwei funktionstüchtigen Rohrbomben in einem Hotel in Wien-Favoriten ist bei einer Hausdurchsuchung in Kärnten eine weitere scharfe Bombe gefunden worden. Der Leiter des Kärntner Landsamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT), Helmut Mayer, bestätigte der APA am Freitagabend entsprechende Medienberichte.

Nachdem ein Wiener Hotelier in einem Gästezimmer zwei Bomben entdeckt hatte und zwei junge Kärntner festgenommen wurden, die sich berufsbedingt in der Bundeshauptstadt befanden und in dem Hotel abgestiegen waren, wurden in ihren Heimatadressen Hausdurchsuchungen durchgeführt. Während am Wohnort des 17-Jährigen im Bezirk Klagenfurt-Land nichts gefunden wurde, stieß man an der Adresse des 23-Jährigen im Bezirk Völkermarkt auf eine Werkstätte, wie der Kärntner LVT-Chef Mayer der APA berichtete. Neben einer scharfen Bombe wurden mehrere Rohlinge - Rohrteile, die wohl ebenfalls zu Bomben umfunktioniert hätten werden sollen - sichergestellt.

Haft und Anzeige

Das Landesamt für Verfassungsschutz übernahm die Befragung der Burschen. Dabei stellte sich heraus, dass hinter den selbst gebauten Sprengsätzen kein politisches oder terroristisches Motiv steckt. Es handle sich eher um einen "experimentellen" Hintergrund, sagte ein Polizeisprecher. Die jungen Burschen waren offenbar neugierig und wollten niemanden mit den Bomben verletzen.

Der 23-Jährige befand sich am Freitag in Haft, der 17-jährige wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Beide wurden wegen vorsätzlicher Gefährdung durch Sprengmittel angezeigt. Das Strafgesetzbuch sieht dafür ein bis zehn Jahre Haft vor.

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