Raupen-Alarm in Wiener Parks und Wäldern

Die giftigen Härchen der Raupe sind das Problem.
Giftige Härchen der Tiere verursachen juckenden Ausschlag. Bekämpfung ist aber nicht überall möglich.

Mit heftigem Hautausschlag und akutem Juckreiz endete für vier Schüler eines Mariahilfer Gymnasiums am Mittwoch ein Ausflug in den Prater. Denn obwohl sich die Klasse sicherheitshalber von Eichen ferngehalten hatte, kamen die Jugendlichen mit den feinen giftigen Härchen des Eichenprozessionsspinners in Berührung, wie die Mutter eines Schülers dem KURIER erzählt.

Zu einem ähnlichen Vorfall soll es dieser Tage auch im Lainzer Tiergarten gekommen sein. Wegen der Schmetterlingsraupen musste dort ein Kinderspielplatz gesperrt werden.

Raupen-Alarm in Wiener Parks und Wäldern

Mit biologischen Pflanzenschutzmitteln bekämpft die MA42 die Raupen.

Prinzipiell habe man das Problem aber überall, wo Eichen stehen, sagt Wiens Forstdirektor Andreas Januskovecz – wenn auch nicht so intensiv wie im Vorjahr, als es deutlich mehr Eichenprozessionsspinner gegeben habe.

Pflanzenschutzmittel

Während die Wiener Stadtgärten (MA42) die Raupen im Prater, auf der Donauinsel oder auch im Schönbrunner Schlosspark entlang von Wegen mit dem biologischen „Bacillus thuringiensis“-Präparat bekämpfen oder mechanisch entfernen, darf das Forstamt im Lainzer Tiergarten oder auch im Nationalpark Donau-Auen keine Pflanzenschutzmittel einsetzen. Im Naturschutzgebiet beschränke man sich darauf, über das Risiko zu informieren, sagt Januskovecz. Das Beste sei, sich von Eichen, auf denen sich die Raupen sammeln, fernzuhalten.

Raupen-Alarm in Wiener Parks und Wäldern

Hinweisschilder informieren in Wiener Parks über das Risiko.

Übrigens auch dann, wenn sich die Eichenprozessionsspinner bereits in Schmetterlinge verwandelt haben. Die giftigen Härchen fallen dann nämlich von den Eichen zu Boden. „Dort können sie noch drei bis fünf Jahre aktiv sein“, erklärt Christian Eigner, Spritzgruppenleiter der MA42. Bei Berührung verursachen sie also weiterhin Hautausschlag.

Das Problem mit den Raupen gibt es auch in Deutschland. Dort werden Pflanzenschutzmittel bereits mit Hubschraubern über Wäldern ausgebracht. Punktuell kommt die Maßnahme aber zu spät. So musste in Dortmund etwa ein Freibad gesperrt werden, weil die Bäume im benachbarten Park vom Eichenprozessionsspinner befallen sind und der Wind die Härchen verbreitet.

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