Rauchverbot im Freien und in Autos

Rauchverbot im Freien und in Autos
Nichtraucher legten Gesundheitsministerin Forderungen vor. Schon 100.000 Unterstützer auf Facebook.

Kein Zigarettenqualm mehr in Autos und bei Freiluftveranstaltungen – mit diesen und weiteren Forderungen konfrontierte die Nichtraucher-Lobby Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser Mitte der Woche. Donnerstag gingen die Nichtraucher-Schützer an die Öffentlichkeit.

"Unsere Forderungen liegen am Tisch des Ministeriums. In Österreich rauchen 34 Prozent der Bevölkerung. Das ist der letzte Platz in der EU. Davon müssen wir endlich wegkommen", erklärte der Tiroler Nichtraucher-Schützer Robert Rockenbauer Donnerstagvormittag.

Doch neben dem absoluten Rauchverbot in der Gastronomie gehen die Nichtraucher und Rauch-Sheriffs noch einige Schritte weiter. So forderte Rockenbauer und Unterstützer ein Rauchverbot in allen Fahrzeugen: "Vor allem dann, wenn Kinder in den Autos sitzen. Ideal wäre jedoch, im Auto den Qualm generell zu verbieten." In einigen US-Bundesstaaten ist Zigarettenrauch in Fahrzeugen bereits gesetzlich verbannt – sofern Kinder unter 12 Jahren mitfahren.

Zusätzlich sollen Freiluftveranstaltungen wie Zelt- oder Feuerwehrfeste rauchfrei werden. Auch ein generelles Verbot von Wasserpfeifen und E-Zigaretten in Lokalen wurde verlangt. Und der jüngste politische Vorstoß der vergangenen Woche, Tabakwaren erst an Konsumenten über 18 Jahre zu verkaufen, stieß auf positives Echo.

40.000 Unterschriften

Doch die Nichtraucher sind auch an anderen Fronten aktiv. Manfred Neuberger, Leiter der Abteilung Präventivmedizin an der Uni Wien, erklärt: "Bei niedergelassenen Ärzten wurden seit Jahresbeginn bereits 40.000 Unterschriften für ein generelles Gastro-Rauchverbot gesammelt. Und auf Facebook greifen wir mittlerweile auf über 100.000 Unterstützer zurück – Tendenz stark steigend."

Sollte, und davon sind Rauch-Sheriffs und Nichtraucher-Initiativen überzeugt, ein generelles Rauchverbot kommen, müssten verschiedene Institutionen das Verbot auch rigoros kontrollieren, fordert Rockenbauer: "Vor allem das Marktamt, Mitarbeiter der Parkraumbewirtschaftung und die Polizei müssten durchgreifen. Die Beamten des Marktamts prüfen Lokale ohnehin auf Herz und Nieren. Die wären vor Ort. Denn ohne strenge Kontrollen wird weiter geraucht. Wirte müssen jederzeit mit Überprüfungen rechnen." Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl erteilt dem Wunsch nach Rauchverbotskontrollen durch Polizisten in der KURIER-Telefonstunde eine klare Absage: "Das ist sicher nicht Aufgabe der Exekutive."

Vizekanzler Mitterlehner drückt aufs Tempo: "Das Argument, dass wir jetzt schon eine zufriedenstellende Lösung haben, gilt nicht. Unser Ziel ist es, vor dem Sommer einen definitiven Gesetzesvorschlag einzubringen."

Kommentare