Rapid-Stürmer Boyd: Softgun-Spiel „war dumm“
Eine Softgun ist von einer echten Pistole aus größerer Entfernung nicht zu unterscheiden. Das weiß seit Sonntagabend auch der Rapid-Stürmer Terrence Boyd. Und er weiß nun auch, dass für einen Kicker eines Bundesligisten andere, strengere Maßstäbe gelten – auch abseits des Spielfelds.
Der 22-jährige US-Amerikaner und vier Freunde lösten mit einer Softgun in Wien einen WEGA-Einsatz aus. Der Reihe nach: Sonntagabend waren vier Freunde bei Boyd zu Gast. Der Abend war lau. Auf dem Grill brutzelte es. Eine Softgun lag am Tisch, später schossen sie damit herum. Und das vor den Augen eines Nachbarn, der nicht sehen konnte, dass es sich um eine Attrappe handelte, mit der nur Kunststoff-Kugeln verschossen werden. Der Anrainer verständigte die Polizei, diese wiederum schickte die WEGA aus.
Um 19.54 Uhr postierten sich sechs Beamte mit gezogener Waffe vor Boyds Tür. Der Hausherr öffnete und löste das Missverständnis auf. Strafbar war der Zwischenfall nicht. Gestern durfte Boyd in einer Billig-Zeitung lesen: „Schüsse bei Rapid-Stürmer.“ Die Schelte seines Vereins ließ nicht lange auf sich warten. Cheftrainer Zoran Barisic und Sportdirektor Helmut Schulte wuschen dem 22-Jährigen den Kopf. In einer Aussendung stellt Rapid aber klar: Es sei „sicherlich keine von Intelligenz geprägte Ruhmestat, aber auch kein Verbrechen.“ Rapid-Sprecher Peter Klinglmüller präzisiert: „Er hat eine wichtige Vorbildwirkung, und das war einfach nicht Okay.“
Was sagt Boyd? „Wir haben gegrillt und mit der Softgun herumgespielt. Das war dumm von mir, aber ich habe mir nichts vorzuwerfen.“
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