"Racheengel" zertrümmerten Mann auf der Donauinsel die Rippen
Drei Burschen schlugen auf ihr 36-jähriges Opfer ein. So lange und so heftig, dass der Mann Serienrippenbrüche, einen verschobenen Nasenbeinbruch, einen Riss der rechten Niere und und einen Luftaustritt der linken Lunge erlitten hatte. Erst dann ließen sie von ihm ab. Was er ihnen getan hatte? Gar nichts. Er war mit einem 16-jährigen Mädchen spazieren gegangen.
Der Vorfall ereignete sich am 15. April. Am Donnerstag sind deshalb drei Burschen im Landesgericht für Strafsachen in Wien angeklagt. Darunter zwei 15-jährige Tschetschenen und ein 19-Jähriger mit afrikanischen Wurzeln - vertreten vom Wiener Rechtsanwalt Roland Friis.
„Die S. (Cousine, Anm.) hat mir gesagt, dass er ihr ständig Nachrichten schreibt und sich mit ihr treffen will. Sie hat gemeint, ich soll bei dem Treffen dabei sein“, erklärt der 19-Jährige, der als Security arbeitet. Genauso übrigens wie ein weiterer Angeklagter. Kennengelernt hatte der Mann das Mädchen, weil er eine Wohnung vermietete. Aus dem Geschäft wurde allerdings nichts.
Täter kannten minderjähriges Mädchen gar nicht
Man verfolgte also den Mann und das Mädchen. Und plötzlich schlug man auf den 36-Jährigen ein. Zuvor bat einer der Burschen ihn noch um eine Zigarette. Er kannte die 16-Jährige übrigens nicht. Genauso wenig wie sein gleichaltriger Freund.
„Warum spielen sie sich als Racheengel für ein Mädchen auf, das Sie gar nicht kennen?“, fragt ihn die Richterin. „Weil er sich mit ihr getroffen hat. Sie war minderjährig“, erklärt er. „Wir wollten ihm eine Lektion erteilen.“ „Darf sich ein älterer Mann nicht mit einem Mädchen treffen?“, ist die Richterin irritiert.
Ein 15-Jähriger wurde zu 15 Monaten bedingt verurteilt; rechtskräftig. Er muss auch ein Anti-Gewalttraining absolvieren. Gegen die beiden anderen wird weiterverhandelt. M. Reibenwein
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