Punktlandung am Nationalfeiertag

Punktlandung am Nationalfeiertag
Nach zwei Jahren Pandemie kehrt die Leistungsschau in voller Größe zurück. Aufgefahren werden in Wien Panzer, Helikopter, Fallschirmspringer und 360-Grad-Touren.

Nach zwei Jahren Corona-Pause bringt sich das Bundesheer am Wiener Heldenplatz wieder für ein großes Publikum in Stellung. Für den Nationalfeiertag am Mittwoch, 26. Oktober, wird auch schweres Gerät aufgefahren.

Eine Leistungsschau wie in diesem Jahr hat es zuletzt 2018 gegeben. Im Jahr 2019 musste aus finanziellen Gründen auf Fluggeräte und einige Fahrzeuge verzichtet werden. Heuer will man mehr bieten, erwartet werden bis zu eine Millionen Besucher.

Neben dem Heldenplatz präsentiert sich das Bundesheer auch bei Stationen vor dem Burgtheater und Am Hof. Zu sehen sein werden drei Helikopter und 20 gepanzerte Fahrzeuge, darunter der Black Hawk und diverse Kampfpanzer.

Punktlandung am Nationalfeiertag

Ihre Ankunft aus der Luft und am Boden kann am Montag ab 12 Uhr beobachtet werden.

Finanzielle Durststrecke

Dass man sich heuer wieder eine große Show um 450.000 Euro leisten kann, hat einen Grund: Der Beginn des Ukrainekriegs markiere für das österreichische Bundesheer eine Trendwende, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Das Heer sowie die Landesverteidigung hätten an Bedeutung gewonnen. Nach jahrzehntelangen Durststrecken gehe es wieder bergauf – auch budgetär. Für einen Aufbau- und Investitionsplan stehen dem Bundesheer in den kommenden zehn Jahren 16 Milliarden Euro zur Verfügung.

Punktlandung am Nationalfeiertag

„Es sind Dinge wahr geworden, die wir nicht für möglich gehalten haben. Der Krieg ist wieder nach Europa zurückgekehrt. Frieden ist keine Selbstverständlichkeit mehr“, sagt Tanner.

Man müsse sich neben Pandemien und Kriegen auch auf Naturkatastrophen, Cyberangriffe, Terrorismus oder Blackouts einstellen. Dafür brauche es ein breit aufgestelltes Bundesheer, gleichzeitig hat man mit zahlreichen Pensionierungen und niedrigen Stellungszahlen zu kämpfen.

Großangelobung

Auch dem soll die Leistungsschau entgegenwirken. „Der Werbewert wird die Kosten jedenfalls übertreffen“, meint Tanner. Am Dienstag ist Tag der Schulen, die Feierlichkeiten am Mittwoch werden vom ORF live übertragen. Auftakt ist die Kranzniederlegung durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen um 9 Uhr.

Punktlandung am Nationalfeiertag

Kurz vor 11 Uhr überfliegen zwei Eurofighter und eine C-130 Hercules den Heldenplatz.

Danach findet erstmals seit zwei Jahren die Großangelobung von mehr als 1.000 Rekruten mit anschließender Landung von Fallschirmspringern statt. Insgesamt wird in 27 Zelten über Luftraumüberwachung und Landesverteidigung informiert.

Am Hof werden die Auslandseinsätze und beim Burgtheater Katastrophenhilfe und ABC-Einheiten vorgestellt. Als Publikumsmagnet gilt aber der Flugsimulator.

Film von Oscargewinner

Besondere Aufmerksamkeit bekommt in diesem Jahr die Miliz. In filmischen Porträts von Oscarpreisträger Stefan Ruzowitzky erzählen Milizsoldaten, was Heimatliebe und Patriotismus für sie bedeutet. Man dürfe diese Werte nicht den ganz Rechten überlassen, so der Filmemacher über das Projekt.

Die Filme werden auch auf einer neuen Homepage (www.nationalfeiertag22.at) zu sehen sein. Hier könne Daheimgebliebene auch Helikopter und Panzer entdecken.

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