Pühringer will Grüne-Spitzenkandidatin für die Wien-Wahl werden

Pühringer ist seit 2021 Teil der Doppelspitze der Wiener Grünen
Ihre Kandidatur hat sie im Rahmen einer Pressekonferenz verkündet. Der Parteivorsitz wird weiter mit Peter Kraus geteilt.

Judith Pühringer bewirbt sich als Spitzenkandidaten der Grünen bei der Wien-Wahl im kommenden Jahr. Das hat die Partei am Mittwochvormittag in einer Pressekonferenz verkündet.

Seit drei Jahren teilt sich Pühringer gemeinsam mit Peter Kraus die Wiener Parteispitze. 

Kraus bewirbt sich um den zweiten Listenplatz. Gewählt wird die Liste im Rahmen einer Landesversammlung am 22. Februar 2025.

Weiter Doppelspitze in der Partei

Die Entscheidung habe man gemeinsam nach dem Prinzip der Doppelspitze getroffen, betonen Pühringer und Kraus. „Ich freue mich sehr für den zweiten Platz kandidieren zu dürfen“, sagt Kraus. Das Doppelspitzenmodell wird weiterhin beibehalten werden – gewählt wurde immerhin bis 2026, erklären die Parteivorsitzenden.

„Ich liebe Wien. Es ist eine großartige Stadt. Aber ich mache mir auch Sorgen um Wien, da momentan viele Chancen liegengelassen werden“, so Pühringer. Sie sei bereit, das „Wien von morgen“ mitzugestalten. Als inhaltliche Schwerpunkte präsentiert sie Wohnen, Bildung und Klima.

"Die Wienerinnen und Wiener haben die Gewissheit verloren, dass man sich darauf verlassen kann, dass es morgen wieder besser wird", sagt Pühringer. Teuerung, hohe Mieten, Wohnungsnot und die Gesundheits- und Klimakrise würden viele Menschen in der Stadt aktuell beschäftigen. Die SPÖ verspiele dabei momentan das Erbe des Roten Wiens.

Für die Grünen gehe es bei der Wahl um viel, so Kraus. Er sei überzeugt, dass die SPÖ weiterhin den Bürgermeister stellen werde nach der Wahl 2025. Kommendes Jahr entscheide sich jedoch, ob die SPÖ zurückkehre in die „Betonvergangenheit“ mit der ÖVP, oder ob die Wahl auf eine Zukunft mit den Grünen falle.

Trendumkehr für Grüne erhofft

"Judith geht's an", lautet einer der Slogans auf den ebenfalls heute präsentierten Plakaten. Pühringer verwies allerdings nicht nur auf die Zukunft, sondern auch auf Errungenschaft der grünen Regierungsbeteiligung in Wien zwischen 2010 und 2020 - also etwa auf die Umgestaltung der Mariahilfer Straße, die Kindermindestsicherung oder das 365-Euro-Ticket. Auch in der Opposition habe man sich für die Interessen der Wienerinnen und Wiener stark gemacht, beispielsweise in Sachen Renaturierung.

n der jüngsten Vergangenheit konnte man aber nicht nur Erfolge verbuchen, wie sämtliche Wahlergebnisse auf Bundes- und Landesebene zeigen.  Dessen sei man sich bewusst: „Wir werden die Trendumkehr für die Grünen in Wien schaffen nächstes Jahr“, sagt Kraus.

Pühringer will Grüne-Spitzenkandidatin für die Wien-Wahl werden

Über die Kandidatin 

Pühringer wurde vor vier Jahren Birgit Hebein in die Partei geholt. Die 48-jährige Mutter zweier Töchter war vor ihrer Tätigkeit bei den Grünen 15 Jahre lang Geschäftsführerin von "arbeit plus", einem Netzwerk von 200 sozialen Unternehmen. Aktuell bekleidet sie die Funktion einer nicht amtsführenden Stadträtin. 

Das Duo Pühringer-Kraus amtiert seit Mai 2021. Sie lösten Vorgängerin Birgit Hebein nach der Wien-Wahl 2020 ab. Das Wahlergebnis 2020 war für die Grünen positiv ausgefallen: Damals konnten sie mit 14,8 Prozent ihr bisher bestes Resultat erzielen. Die Koalition mit der SPÖ wurde nach zwei Amtsperioden jedoch nicht fortgesetzt, stattdessen fiel die Wahl der SPÖ auf die Neos als Partner.

Kommentare