Protest gegen Casino Zögernitz geht weiter

Casino Zögernitz
Besitzer informiert noch bis Mittwoch über sein Bauvorhaben. Der Bürgerinitiative missfallen die Pläne.

Die Farbe ist verblasst, die Stuckverzierung vielerorts abgebröckelt, die Räume stehen großteils leer. Das historische Casino Zögernitz in Döbling hat schon bessere Tage gesehen.

Geht es nach Eigentümer Hermann Rauter soll sich das bald ändern. Um zu zeigen wie, steht noch bis Mittwoch die Tür des Casinos offen. Interessierte können sich auf rund ein Dutzend Plakaten im historischen Konzertsaal (der letzte erhaltene Strauß-Saal) ein Bild davon machen, was der Eigentümer mit dem Grundstück vorhat.

Protest gegen Casino Zögernitz geht weiter
Casino Zögernitz
Hermann Rauter möchte das alte Gebäude sanieren und erweitern. Der prunkvolle Saal soll regelmäßig für internationale Musikevents genutzt und um ein Tonstudio erweitert werden. Das Restaurant mit dem 450 Quadratmeter großen Gastgarten möchte er wiederbeleben. Im ersten Stock will Rauter mittels Dachausbau ein Boutique Hotel mit 18 Zimmer unterbringen. Dazu sollen auf dem Areal eine Tiefgarage mit 106 Stellplätzen und 48 Eigentumswohnungen entstehen.

Gegen das Projekt

Unter den Besuchern, die am Montag die Pläne inspizieren, ist auch Rainer Balduin von der Initiative Zögernitz. Seit zwei Jahren, also seit die ersten Pläne für den Umbau bekannt wurden, kämpft Balduin gegen das Projekt. Auch eine Petition mit 1440 Unterschriften wurde im Gemeinderat eingebracht. Denn das Bauvorhaben, vor allem der Wohnungsneubau, sei – anders als der Eigentümer beteuert – keineswegs im Interesse der Öffentlichkeit. Die zwei Wohnblöcke sind auf derzeit ungebautem Gebiet geplant. Auf einem Grund, der großteils Grünfläche ist und sich in einer Schutzzone befindet.

Protest gegen Casino Zögernitz geht weiter
Casino Zögernitz
Als Balduin die neuesten Pläne studiert, ist er alles andere als beruhigt. Dass nur zwölf der alten Bäume gefällt werden, glaubt er nicht. An Rauter gewandt sagt er: "Wieso bauen Sie denn die Wohnungen so nah dran?"

"Aber wir stellen den historischen Altbestand ja wieder her...", erwidert Rauter.

"Ja. Das passt auch", fällt Balduin ihm ins Wort. "Aber weshalb müssen Sie so viel Fläche verbauen?"

Für die Öffentlichkeit

Laut Rauter komme das Projekt jedenfalls der Allgemeinheit zugute. Denn schließlich öffne er es durch das Restaurant wieder ganzjährig für die Öffentlichkeit.

Ein Argument, dass Balduin nicht gelten lässt. Würde Rauter an die Allgemeinheit denken, würde er auf dem Areal keine Wohnungen errichten.

Derzeit läuft das Widmungsverfahren. Geht alles nach Plan, kann Rauter kommendes Frühjahr die Baupläne einreichen.

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