Promi-Juwelier stellt sich der Finanzpolizei
Seit Mitte Juli war der Wiener Promi-Juwelier, Ernst Klimitsch untergetaucht. Montagmittag stellte sich der 53-Jährige der Finanz. Der Schmuckdesigner war vor dem heimischen Fiskus, aber auch vor seinen dubiosen Geschäftspartnern aus der ehemaligen Sowjetunion auf der Flucht. Ihm werden Steuerbetrug und Geldwäsche vorgeworfen. Betreffend des Steuerbetruges hat der gelernte Goldschmied über seinen Anwalt, Wolfgang Bernt, bereits vor mehreren Wochen im Finanzministerium ein schriftliches Geständnis deponieren lassen.
Denn Klimitsch importierte mehrere Tonnen Bruchgold aus diversen Balkanländern. Die Einfuhr und das Einschmelzen wurden über sein eigenes Firmengeflecht abgewickelt. Dabei führte er keinen Cent Mehrwertsteuer ab. „Die Steuerschuld bewegt sich in zweistelliger Millionenhöhe", sagt ein Sprecher des Finanzministeriums. Aufgeflogen ist der Juwelier durch stichprobenartige Betriebsprüfungen seiner Goldfirmen. Bei darauffolgenden Hausdurchsuchungen konnten die Fahnder belastendes Material – Scheinrechnungen – sicherstellen.
Morddrohungen
Klimitsch tauchte aber auch wegen der Ost-Mafia unter. Denn seinen kriminellen Geschäftspartnern schuldete er ebenfalls – wegen des Goldankaufs – einen Millionenbetrag. Wegen dieser Außenstände wurden er, seine Frau und seine Tochter mehrfach mit dem Tod bedroht. Während seiner Flucht konnte der Schmuckdesigner die „Probleme" mit der Ost-Mafia anscheinend bereinigen. Klimitsch ließ über seinen Anwalt wissen, dass er sich erst stellen wird, wenn die Schwierigkeiten mit seinen Geschäftspartnern ausgeräumt sind.
Montag, um 14 Uhr, starteten die ersten Einvernahmen durch die Finanzpolizei. Der KURIER konnte mit dem Anwalt von Klimitsch, Wolfgang Bernt telefonieren: „Meinem Mandanten geht es den Umständen entsprechend gut. Die Stimmung bei der Befragung ist amikal und professionell."
Dem „Juwelier der Reichen und Schönen" droht bis zu zehn Jahre Haft. Klimitsch war in der Society beliebt. Denn er war als Sponsor sehr aktiv und bekannt.
Der ehemalige Geschäftsführer des City-Juweliers Kornmesser nutzte Wiener Mega-Events auch als Bühne für seine Werke. So designte er etwa für Life-Ball-Chef Gary Keszler das (später versteigerte) „Red Ribbon Collier".
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