Pro&Contra: Ist es zu früh für die Eissaison?
Die Vorfreude geht verloren
Zu Jahresbeginn gab es Eis einst nur auf Windschutzscheiben, nicht aber in den Geschmacksrichtungen Erdbeere und Zitrone. Eissalons waren saisonale Betriebe, gemeinsam feierte man im Frühling die große Eröffnung.
In der Wirtschaft ist das Konzept als „künstliche Verknappung“ bekannt – Süßwarenfans kennen das von Mon Chérie! –, bei den Kunden befeuert es nachweislich die Vorfreude. Und weil diese bekanntlich die schönste ist, verärgert der eisige Frühstart den Nostalgiker: Das erste Stanitzel in der Frühlingssonne, das sollte etwas Besonderes sein.
Christoph Schwarz
Immer diese Speise-Spießer
Gegner der verfrühten Eissaison kaufen vermutlich keine Lebkuchen im Sommer, naschen keine Vanillekipferl im November und essen Mon Chérie wirklich selbst – und schenken sie nicht wie jeder vernünftige Mensch weiter.
Der Grant auf diejenigen, die das alles anders machen (nämlich mit Spaß am Leben), ist oft der einzige Quell der Freude der Speise-Spießer. Alle anderen haben gar keine Zeit, sich über Essgewohnheiten von Mitmenschen aufzuregen: Man muss sich ja aufs gute Erdbeereis konzentrieren.
Agnes Preusser
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