Sprach der Bursche zunächst gegenüber Ermittlern von einer Bombenbauanleitung, die er sich aus Interesse heruntergeladen habe, sollen die Ermittler vor Kurzem statt einer, drei weitere Anleitungen für die Herstellung von Sprengsätzen entdeckt haben. Nun sind es keine vier Bombenbaupläne mehr, sondern offenbar bereits in Summe acht Anleitungen. Illustriert mit allen nötigen Utensilien, die man dafür braucht. Wie etwa Natron.
Konkret soll sich der Bursche dafür interessiert haben, wie man einen Sprengkreis mit Funkgeräten bilden kann. Auch dies belegt durch Fotos von Handys und bunten Schaltkreisen. Datiert: 30. Jänner 2023. Bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten hält man sich auf Nachfrage bedeckt: "Etwaige neue Berichte kommentieren wir nicht", erklärt St. Pöltens Erster Staatsanwalt, Leopold Bien, gegenüber dem KURIER.
Sind meine Chats gelöscht?
Die Chats zeigen aber auch, wie professionell sich der 14-Jährige in Chats mit möglichen Unterstützern ausgetauscht haben soll. Dort wurde offenbar explizit darauf hingewiesen, die Baupläne in arabischer Sprache nicht mit Google übersetzen zu lassen, um die Polizei nicht auf die eigene Spur zu führen.
Geplaudert wird dabei offenbar in einer Gruppe von Islamisten. Und immer wieder soll der 14-Jährige dort nachfragen, ob man seine gelöschten Chats auch wirklich nicht mehr sieht.
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Und dann sind es noch Lieder, die die Ermittler gefunden haben sollen. Von in Ermittlerkreisen alten Bekannten: Etwa dem deutschen Musiker und IS-Kämpfer, Denis Cuspert, alias Deso Dogg, der für einen seiner Songs, einen sogenannten Nasheed den Titel wählte: "Auf zum Schlachten".
Liedtext mit Aufruf zum Schlachten
Cuspert, der bei Kämpfen in Syrien gefallen sein soll, wurde in Islamistenkreisen regelrecht glorifiziert. Der 14-Jährige soll ihn und seine Botschaften auf seinem Handy gehört haben. Songtexte von toten Polizisten, Bomben, Terror, Blut.
Und noch etwas belegen die neuen Dokumente offenbar: Der Verdächtige soll sich demnach zuletzt am 16. Juni Bilder der Terrormiliz angesehen haben. Nur einen Tag, bevor am 17. Juni 300.000 Menschen bei der Pride in Wien die Rechte von LGBTIQ-Menschen feierten.
Am 27.12., drei Tage nach Weihnachten, sind es andere Bilder, die aufgerufen worden sein sollen: von dem Terroranschlag auf das World-Trade-Center. Und den Flugzeugen, die gerade in die Twin-Tower rasen.
Auf freiem Fuß
Der 14-Jährige befindet sich auf freiem Fuß. Genauso wie die beiden anderen Beschuldigten, ein Brüderpaar aus St. Pölten (17 und 20 Jahre alt).
Sein Vater, der dem Nachrichtenmagazin News erst kürzlich ein Interview gab, beschreibt ihn so: "Mein Sohn ist ein normaler Teenager, der vor einem Monat einen Moped-Führerschein machen wollte und glücklich darüber war, dass er auf der HTL einen Platz bekommen hat."
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Zuletzt war der "normale Teenager" allerdings neuerlich auffällig geworden. Als er offenbar in einen Streit mit einem Bundesheer-Soldaten verwickelt war und diesen auf offener Straße in Wien weggestoßen haben soll.
Es setzte eine Anzeige wegen Nötigung. "In unmittelbaren Zusammenhang mit den bisherigen Vorwürfen rund um die Pride stünde der Vorfall aber nicht, sagte St. Pöltens Erster Staatsanwalt, Leopold Bien, damals.
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Was in den Chat-Auswertungen des Burschen nach wie vor fehlt: ein konkreter Hinweis auf einen Anschlag auf die Pride.
Es wird sich zeigen, was die restlichen 80 Prozent der Auswertung des Telefons des Burschen zutage fördern.
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