Polizist in Zivil stellt bewaffnetem Räuber ein Bein
Polizisten sind auch in ihrer Freizeit im Dienst. So zumindest Gruppeninspektor Michael Rabko. Der Wiener Cop stellte Samstagabend, nach einem idyllischen Familien-Ausflug in Wien-Ottakring, einen bewaffneten Supermarkt-Räuber.
Auf die Spur des serbischen Kriminellen brachte ihn eigentlich seine Frau: "Kurz nachdem wir mit unserer fünfjährigen Tochter nach Hause gekommen sind, ging meine Gattin noch schnell zum Billa einkaufen. Er liegt ganz in der Nähe unserer Wohnung."
Doch wer mit einem Polizisten verheiratet ist, kennt Wachsamkeit nicht nur vom Hörensagen. Noch auf der Straße, aber den Eingang des Supermarkts bereits im Blick, erkannte Frau Rabko, wie sich ein Mann eine dunkle Sturmhaube über den Kopf zog. Sie rannte sofort zurück zur Wohnung. "Meine Frau war richtig aufgeregt und sagte, du ich hab’ kein gutes Gefühl. Da ging gerade ein Maskierter in den Billa", erzählte sie ihrem Mann.
Nicht gezögert
Da ihr Handy in der Wohnung war, konnte sie auch die Polizei nicht vor Ort alarmieren. Aber Frau Rabko hat ja einen Polizisten zu Hause. Und der machte sich – ohne zu zögern – sofort auf den Weg zum mutmaßlichen Raubüberfall. Als der Gruppeninspektor im Laufschritt und in Zivil Richtung Billa unterwegs war, stürmte ihm im Hof der Wohnanlage auch schon ein Mann entgegen. Eine Kundin schrie hinterher: "Polizei, Polizei, Überfall, Überfall".
"Jetzt wusste ich, dass es ernst wird, verhielt mich aber ruhig. Denn der Räuber steuerte direkt auf mich zu", beschreibt Gruppeninspektor Rabko die entscheidenden Sekunden. Kurz bevor der Täter auf der Höhe des Polizisten war, fuhr Rabko entschlossen den rechten Fuß aus.
Der im Sprint befindliche Mario D., 37, stürzte sofort zu Boden. Noch bevor er sich orientieren konnte, lag der engagierte Beamte bereits auf ihm: "Der Mann wehrte sich mit allen Kräften. Ich konnte ihm gerade noch festhalten." Mehrere Passanten beobachteten das Szenario und kamen sofort zu Hilfe. Mit vereinten Kräften bändigten sie den tobenden Serben. Dabei fiel ihm auch die Waffe aus der Jackentasche.
Im Billa selbst hatte der maskierte Mann mit der Pistole auf die geschockte Kassiererin gezielt, in die Kassenlade gegriffen und war mit etwa 3000 Euro geflüchtet. Waffe und Geld wurden sichergestellt. Die Exekutive überprüft den Täter zu weiteren Straftaten.
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