Plus statt Minus: Stadt Wien macht 305 Millionen Euro Gewinn

Hanke will keine Prognose für das heurige Jahr abgeben
Laut Rechnungsabschluss 2022 wurde kein Minus erwirtschaftet. Die Gesamtschulden liegen dennoch bei 8,8 Milliarden Euro

Ende 2021 war die Stadtregierung angesichts der Corona-Pandemie erstmals gezwungen, ein Krisenbudget zu schnüren. Auch im darauf folgenden Jahr musste man Pandemie und Ukraine-Krieg einkalkulieren. Prognostiziert wurde, dass die Stadt 2022 ein Defizit von 1,4 Milliarden Euro macht.

Die gute Nachricht: Das Minus ist ausgeblieben. Statt neue Schulden anzuhäufen, fielen die Einnahmen stärker aus, als erwartet, wie Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) bei der Präsentation des Rechnungsabschlusses erklärte.

Erzielt wurde ein Nettofinanzierungssaldo von 305 Millionen Euro; davon flossen 245 Millionen Euro in die Schuldentilgung. Die schlechte Nachricht: Die Gesamtverschuldung liegt bei 8,8 Milliarden Euro. Mit 5.000 Euro pro Kopf sei Wien aber im österreichischen Mittelfeld.

Plus statt Minus: Stadt Wien macht 305 Millionen Euro Gewinn

Einnahmen und Ausgaben der Stadt Wien im Jahr 2022

Das Vermögen der Stadt wuchs auf 35,7 Milliarden Euro an. Ausgegeben hat die Stadt im Jahr 2022 insgesamt 19,9 Milliarden Euro. Das meiste Geld floss in den Bereich Gesundheit. Hier ist vor allem die Modernisierung der Spitäler eine große Herausforderung.

Investiert worden sei mit 2,8 Milliarden Euro so viel wie seit über 15 Jahren nicht, betonte Hanke. Grund für die positive Entwicklung sei die gute Konjunktur nach Corona, die Wirtschaft habe sich zeitweilig erholt.

Paket für Energiekosten

Eine Herausforderung ist laut Hanke der Kampf gegen die Teuerung: Ausbezahlt wurden Energie- und Wohnpakete im Wert von über 500 Millionen Euro. Bei der Wien Energie werde aktuell ein Entlastungspaket in Höhe von 140 Millionen Euro geschnürt. Angesprochen auf Verhandlungen zum Finanzausgleich des Bundes will Hanke einen neuen Verteilungsschlüssel zugunsten der Länder und Gemeinden.

Die FPÖ kritisiert, dass die Stadt kräftig an der Gebührenschraube gedreht und sich „unverschämt“ am Geld der Wiener bedient habe. Die ÖVP beurteilt die Finanzsituation Wiens als kritisch, nur der Geldregen des Bundes rette die Stadt.

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