Pflegebedarf wird bis 2030 stark steigen

Pflegebedarf wird bis 2030 stark steigen
Stadt Wien will mit Ausbau der teilstationären und mobilen Pflege Herausforderungen meistern.

Wien wird zwar jünger aber auch älter. Bis 2030 wird der Anteil der Menschen, die über 75 Jahre alt sind, um 39 Prozent steigen. Die Zahl der Menschen, die älter als 75 sind, steigt um 48.000 , Über-80-Jährige wird es um 15.000 mehr geben. Schon jetzt beziehen 85.000 Menschen in Wien Pflegegeld, 60.000 nutzen die Einrichtungen der Stadt.

Daher kommen auch auf die Pflege neue Herausforderungen zu. "Der Schlüssel ist die längere Erhaltung der Selbstständigkeit der Menschen", sagt Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely. Durch Rehabilitation und Mobilisierung sollen die Menschen möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben.

Dafür brauche es aber zusätzliche mobile und teilstationäre Angebote, erklärt Wehsely. Diese kommen die Stadt weit billiger als stationäre Einrichtungen. Schon jetzt liegen die Bruttoausgaben in Wien bei knapp 1,8 Milliarden Euro. Rund 450 Millionen Euro werden durch Beiträge wie das Pflegegeld des Bundes oder Selbstbehalte abgedeckt. Den Rest muss die Stadt bezahlen. Den Löwenanteil machen mit 732 Millionen Euro die stationären Dienste aus. Die Frage sei, ob alle Menschen diese Angebote in vollem Umfang brauchen, sagt Wehsely: "Man will ja auch nicht mit Angina gleich ins Spital gehen."

Um schneller und flexibler zu werden, soll das Aufnahmeverfahren geändert werden. So werden auch kurzfristige Aufnahmen ermöglicht, alle Anmeldungen sollen beim Fonds Soziales Wien (FSW) zusammenlaufen. Zudem soll das Pflegeangebot individualisiert werden und mehr Unterstützung für Angehörige bieten.

Für das Personal wird mehr Flexibilität gefordert sein. So könnten stationäre Pflegekräfte künftig auch mobil eingesetzt werden.

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