Baby und Mama sind wohlauf

Ein Panda liegt auf dem Rücken in einem Nest aus Stroh.
Alles läuft entspannt ab. "Yang Yang kümmert sich toll um ihren Nachwuchs". Papa Long Hui durch Gequietsche beim Mittagsschlaf gestört.

Dem jüngsten Pandanachwuchs im Wiener Tiergarten Schönbrunn geht es prächtig: Baby und Mama sind wohlauf. " Yang Yang kümmert sich toll um ihren Nachwuchs", berichtete Panda-Kuratorin Eveline Dungl am Freitag. Da es sich schon um den dritten Sprössling des Bären-Paares handelt, seien alle Beteiligten viel entspannter. "Wenn ein Muttertier schon so viel Erfolg gehabt hat, kann man sich auf sie verlassen. Auch wir haben nun viel mehr Erfahrung als beim ersten Mal."

Damals, bei der Geburt von Fu Long, waren Tierpfleger und alle anderen Verantwortlichen noch entsprechend nervös. Nun weiß man schon, was normal ist, etwa wie lange die Pausen zwischen dem Stillen sind. Dennoch stehen Yang Yang und ihr Baby 24 Stunden unter Video-Beobachtung, die beiden werden in der Wurfbox auch über ein Mikrofon belauscht, etwa wenn das Kleine liebevoll abgeleckt und geputzt wird.

Mikroklima

Eine Frau sitzt neben einem Panda, der Bambus isst.
APA1544859-2 - 20112009 - BIFENGXIA - CHINA, VOLKSREPUBLIK: Wiens Pandabär Fu Long ("Glücklicher Drache") ist gut in seiner neuen Heimat in China angekommen: Er tapst bereits neugierig durch sein vorübergehendes Quarantäne-Gehege in der Pandazucht- und Forschungsstation Bifengxia. Im Bild Fun Long mit seiner Pflegerin Eveline Dungl. +++ DAS BILD DARF AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM GENANNTEN THEMA VERWENDET WERDEN!+++ APA-FOTO: Tiergarten Schönbrunn/Herwig Puchner
Seit der Geburt am Mittwoch weicht die Mutter nicht von dem Jungtier und hält es vorsichtig zwischen den Pfoten. "Sie atmet auch dazwischen und schafft dadurch eine spezielle Temperatur und Luftfeuchtigkeit - ein richtiges Mikroklima", erläuterte Dungl. Seither hat Yang Yang nichts getrunken oder gefressen. Erst nach vier, fünf Tagen wird sie die Wurfbox erstmals etwas länger verlassen und wieder Wasser und nach neun, zehn Tagen auch Futter zu sich nehmen.

Das wird den Pflegern dann die Chance bieten, eine Seitenklappe der Wurfbox zu öffnen, um einen ersten Blick auf das Baby zu werfen und vielleicht auch das Geschlecht festzustellen. Der oder die Kleine wird aber traditionell erst im Alter von 100 Tagen einen Namen bekommen - zu hoch ist die Sterblichkeit der Pandas in den ersten Lebenswochen. Laut Dungl werde man wohl am bisherigen Prozedere festhalten und die Namensvorschläge, die von China kommen werden, auf der Schönbrunn-Homepage zur Abstimmung bereitzustellen. Die beiden ersten Pandas hießen Fu Long (Glücklicher Drache) und Fu Hu (Glücklicher Tiger) Im Reich der Mitte zeigte man sich erfreut über den neuerlichen Zuchterfolg und hat bereits gratuliert.

Pandamann lässt das Baby kalt

Und was macht eigentlich Papa Long Hui, der von den beiden getrennt ist? "Der ist ein typischer Panda und im Laufe der Jahre immer mehr zum Einzelgänger geworden. Er hat ganz gerne seine Ruhe", so Dungl. So zeigte er sich auch vom Gequietsche des Jungtiers irritiert. "Er war recht raunzig, weil ihn das bei seinem Mittagsschlaf gestört hat."

Sonst hat die Panda-Familie aber derzeit ihre Ruhe, denn das Panda-Haus wurde für Besucher bis auf Weiteres gesperrt. Umso größer dürfte der Ansturm ausfallen, wenn das Kleine sich erstmals den Schaulustigen zeigen wird. Voraussichtlich wird es im Dezember so weit sein.

Kommentare