Otto-Wagner-Areal: Hohe Spesen, trotzdem keine konkreten Pläne

Otto-Wagner-Spital
Konzept kostete über 400.000 Euro. Was auf dem Areal passiert, bleibt aber weiter im Dunklen.

Auf dem Otto-Wagner-Areal ist am Dienstag die größte stationäre Rehaklinik Wiens eröffnet worden. Mit der Erweiterung des Standortes Baumgarten stehen nun 222 Betten für Orthopädie und Neurologie zur Verfügung.

Nach wie vor unklar ist indes, was mit den Gebäuden des Otto-Wagner-Spitals selbst passieren wird, das nach 2025 absiedeln wird. Und das, obwohl bereits enorme Summen in ein Nachnutzungskonzept geflossen sind, wie eine Neos-Anfrage ergab.

Der Reihe nach: Bereits im April 2014 hat der Krankenanstaltenverbund (KAV) die Wiener Standortentwicklung GmbH (WSE) ein Nachnutzungskonzept in Auftrag gegeben. Es sollte bis Ende 2016 dauern, bis das Papier dem Magistrat übergeben werden konnte.

Die Details des Konzepts sind ein wohlgehütetes Geheimnis. Im Büro der Stadträtin Sandra Frauenberger verweist man lediglich auf einige allgemeine Grundsätze, die neben anderen Punkten darin festgeschrieben sind – etwa dass die Fläche zwischen den Pavillons nicht bebaut werden darf, dass die Gebäude nur geringfügig verändert werden dürfen oder dass das Erholungsgebiet Steinhofgründe erhalten bleibt.

Dem gegenüber stehen beachtliche Kosten von 405.405,60 Euro (brutto) für das Konzept, wie jetzt aus der Anfrage-Beantwortung hervorgeht. Hinzu kommen noch 139.376 Euro, unter anderem für die strategische Kommunikation.

Im Frühjahr kam schließlich die Überlegung ins Spiel, das Areal künftig als Uni-Standort zu nutzen. Für eine entsprechende Prüfung wurde die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gewonnen, ließen Frauenberger und Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) im Mai verlautbaren. Doch: "Eine konkrete Beauftragung hat bisher noch nicht stattgefunden", heißt es nun in der Anfragebeantwortung.

Keine Eile

Für die BIG ist dafür die Stadt verantwortlich: "Es wurde vereinbart, dass sie uns Ansprechpartner für die Projektkoordination und die weitere operative Zusammenarbeit namhaft macht", sagt eine Sprecherin auf KURIER-Anfrage. Erst dann könne man nächste Schritte einleiten.

"Es ist drei Jahre her, dass die WSE von der Stadt Wien beauftragt wurde, ein Nachnutzungskonzept zu erarbeiten", sagt Neos-Klubchefin Beate Meinl-Reisinger. "Jetzt ist man wieder bei null angekommen und beauftragt ein gänzlich neues Konzept bei der BIG. Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass die rot-grüne Stadtregierung völlig still steht und letztlich massiv Steuergeld verschwendet."

Im Büro Frauenberger weist man das zurück: Die Prüfung durch die BIG sei der nächste Schritt im Entscheidungsprozess, dafür liefere das Nutzungskonzept hilfreiche Informationen. Es bestehe auch kein Zeitdruck, da das Spital frühestens 2025 abgesiedelt werde.

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