OP-Zentrum in der Warteschleife

Schon im Sommer hätte das Zentrum in Betrieb gehen sollen.
Neuer Trakt wird erst 2016 eröffnet und um 22,5 Millionen Euro teurer als geplant.

Eigentlich sollten in dem schmucken Neubau auf dem Areal des Kaiser-Franz-Josef-Spitals (KFJ) in Favoriten schon seit dem Sommer Patienten behandelt werden. Doch immer noch ist keines der 258 Betten im neuen Mutter-Kind- und OP-Zentrum belegt. Gedulden müssen sich auch die Mitarbeiter des Preyer’schen Kinderspitals, das zur Gänze hierher ziehen soll.

Und das wohl noch eine ganze Weile. Denn bei einer Baubegehung vergangener Woche seien Baumängel festgestellt worden, ist aus Kreisen des Krankenanstaltenverbunds (KAV) zu hören. Darunter etwa Wasserschäden. Mit einer Eröffnung des modernen Prestigebaus sei demnach erst im Oktober 2016 zu rechnen.

In der KAV-Generaldirektion bestätigt man einen Wasserschaden. Dieser habe aber den Zeitplan für die Bauarbeiten nicht beeinträchtigt.

Firma pleite

Hauptgrund für die Verzögerung sei vielmehr der Konkurs der für die Fassade zuständigen Firma, sagt ein Sprecher. Die selbe Firma übrigens, die auch für das Krankenhaus Nord in Floridsdorf tätig war, wo durch die Pleite der Terminplan ebenfalls gehörig durcheinander geriet.

Seit September seien jedenfalls die Bauarbeiten am neuen KFJ-Zentrum abgeschlossen. Jetzt liefen laut KAV-Sprecher aber noch die notwendigen mehrmonatigen technischen Tests. Ab März erfolge dann die Übersiedlung des Personals. Im Sommer 2016 – also genau ein Jahr später als geplant – soll das Zentrum schließlich in Betrieb gehen. "Die Versorgungssicherheit für die Wiener ist durch die Verzögerung aber nicht betroffen", betont der Sprecher.

Deutlich höher als geplant fallen freilich auch die Baukosten aus. War zum Zeitpunkt der Dachgleiche im Jahr 2013 noch von 140 Millionen Euro die Rede, ist jetzt auf der KAV-Homepage bereits von 162,5 Millionen Euro zu lesen.

Im KAV nimmt man die Mehrkosten von über 20 Millionen Euro relativ locker: "Solche Überschreitungen sind nicht wünschenswert", sagt der Sprecher. "Aber wir liegen damit nur ein wenig über den zehn Prozent an Mehrkosten, die man bei Projekten in einer solchen Größenordnung immer budgetieren muss."

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