Österreich bekommt erstes queeres Jugendzentrum in Wien

Pride-Flagge
357.000 Euro Förderung fix. Die Eröffnung ist Anfang 2024. 350-Quadratmeter-Immobilie soll angemietet werden.

Der zuständige Ausschuss des Wiener Gemeinderats hat rund 357.000 Euro für die Umsetzung eines queeren Jugendzentrums freigegeben. Das gab die Stadt Wien am Dienstag in einer Aussendung bekannt.

Mit der Förderung könnten Anmietung, Miete, Umbauten und Einrichtung einer Immobilie in Wien-Ottakring und nötige nächste Schritte finanziert werden, hieß es. Die Eröffnung des Jugendzentrums solle noch Anfang des kommenden Jahres stattfinden.

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Bei der Immobilie handelt es sich um ein 350 Quadratmeter großes Erdgeschoßlokal im 16. Wiener Gemeindebezirk. „In Fußdistanz befinden sich unterschiedliche Einrichtungen der offenen Jugendarbeit und Bildungsinstitutionen, sodass eine sinnvolle und vielfältige Vernetzung im Grätzl gegeben ist“, hieß es.

Premiere in Österreich

Bei dem Projekt handle es sich um das erste queere Jugendzentrum in Österreich, wie ein Sprecher des Wiener Vizebürgermeisters Christoph Wiederkehr erklärte. Am Dienstagnachmittag soll das Projekt endgültig durch den Gemeinderat beschlossen werden.

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Träger des Jugendzentrums wird der Verein „Q:Wir - Verein zur Stärkung und Sichtbarmachung queeren Lebens in Wien“. Der Verein hatte sich im Zuge der öffentlichen Einladung zur Konzepteinreichung im Sommer 2022 für die Umsetzung beworben.

„Jugendliche und junge Erwachsene von 13-27 Jahren bekommen einen safer space, an dessen Gestaltung sie ab August 2023 aktiv mitarbeiten können“, wurde Geschäftsführer Luca Flunger zitiert.

Er sprach von einem „wichtigen Pionierprojekt“. „LGBTIQ-Jugendliche haben spezifische Beratungsbedürfnisse, denen wir durch professionelle Begleitung und den Austausch mit Gleichaltrigen so entsprechen, wie es die Jugendlichen verdient haben“, sagte der Wiederkehr.

Ähnlich äußerte sich die Bildungssprecherin der Wiener SPÖ, Nicole Berger-Krotsch. „Die Wertschätzung der Stadt gegenüber einer bestimmten Community kann man auch immer am Raum messen, den man ihr zur Verfügung stellt“, sagte Berger-Krotsch.

Die für 2024 geplante Eröffnung sei zudem ein bedeutender Schritt „in Richtung Gleichstellung und Akzeptanz“, ergänzte der Ottakringer Bezirksvorsteher Franz Prokop.

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