"Öffne nackt": Kein Kuschelkurs zwischen FPÖ und ÖVP in Wien

Markus Wölbitsch: Von der Stadt-FPÖ frontal angegriffen.
Kontroverse um Novelle des Tierhaltegesetzes: FPÖ sieht Andienen der ÖVP für künftige rot-schwarze Koalition.

Die heftige Debatte um die neuen Regeln für die Hundehaltung in Wien sind um eine Facette reicher: Wiens FPÖ-Klubchef Toni Mahdalik hat am Donnerstag den nicht amtsführenden ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch als "Mache alles, öffne nackt"-Stadtrat bezeichnet. Die Freiheitlichen sind erbost, weil die Volkspartei das neue Tierhaltegesetz im Landtag nicht blockieren will.

"Der einzige Wiener ÖVP-Stadtrat mascherlt sich offenbar schon für die politische Hochzeitsnacht mit Bürgermeister Michael Ludwig nach der Wien-Wahl 2020 auf", mutmaßte Mahdalik in einer Aussendung. Er sprach von einem "Salto rückwärts" der ÖVP und sogar von einem "Hundetötungsgesetz" der SPÖ. Die Schwarzen stünden davor, "mit Anlauf und bar jeder Körperbedeckung ins rote Koalitionsbett zu hechten", befand Mahdalik.

Auch Neos lehnen Gesetz ab

Die FPÖ wird gemeinsam mit den Neos die zweite Lesung der Novelle im Landtag hinauszögern - und damit auch den Beschluss, der verschoben werden muss. Die Pinken und Blauen lehnen die neuen Regeln, die etwa eine Leinen- und Beißkorbpflicht für Listenhunde vorsehen, ab. Verhindern können sie das Gesetz aber nicht. Es kann bereits kommende Woche mit einfacher rot-grüner Mehrheit abgesegnet werden.

Die Mehrheit könnte aber sogar noch größer ausfallen. Denn die ÖVP werde bei der Novelle eher mitstimmen, hieß es auf Anfrage im Klub.

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